Milbertshofen - Die Basketballer des TSV Wolnzach haben zum Saisonauftakt in der 2. Regionalliga direkt einen herben Dämpfer hinnehmen müssen.
Im Auswärtsspiel bei den Baskets Milbertshofen kassierte die Mannschaft von Trainer Mike Urban eine 59:75 (19:16, 31:40, 45:55)-Niederlage. Urban haderte vor allem damit, dass seine Mannschaft nicht die richtige Einstellung fand.
"Wir haben oft nicht den Mittelweg zwischen zu lasch und zu übereifrig gefunden", sagte Urban nach dem Spiel. So funktionierte das defensive Zweikampfverhalten häufig nicht, andererseits stürmte die Mannschaft oft nach vorne und versuchte sich im Dribbling, anstatt "einfache Lösungen im Team zu suchen", wie Urban beschrieb.
In der ersten Halbzeit hatten die Wolnzacher vor allem Probleme mit dem gegnerischen Center Thomas Pethran. Im ersten Viertel erzielte der Milbertshofener 13 Punkte, im zweiten Viertel gelangen ihm weitere zehn Zähler. "Da haben wir in der Eins-gegen-Eins-Defense alt ausgesehen und viel zu viele leichte Punkte kassiert", sagte Urban. Obwohl Milbertshofen nicht als sonderlich offensivstark gilt, erzielten die Gastgeber in der ersten Hälfte 40 Punkte. Nach dem ersten Viertel lag Wolnzach noch 19:16 in Führung, zur Halbzeit aber drehte Milbertshofen das Spiel zum 40:31. "Wir haben in der Defense oft nicht den Zugriff bekommen", analysierte Urban.
Auf die Kadersituation, die in der Vorbereitung häufig angespannt war, wollte es der TSV-Trainer nicht schieben. Mit zwölf Spielern trat Wolnzach in Milbertshofen an. Leo Hurzl-meier und David Eichmüller kurierten ihre Zeh- beziehungsweise Sprunggelenksverletzung zumindest soweit aus, dass sie auflaufen konnten, Matthias Linkenbach, Torben Degner und Stefan Fuchs waren etwas überraschend ebenfalls im Kader. Zudem half Alexander Jureczek aus der zweiten Mannschaft aus.
Die mentale Einstellung der Mannschaft machte Urban dagegen eher als Problem aus. "Wir müssen stabiler sein und dürfen nicht so schwanken zwischen zu lasch und überkochen", sagte der TSV-Trainer. Denn häufig führte die Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung zu technischen oder unsportlichen Fouls. "Wir haben alleine neun Freiwürfe aufgrund dieser Spezialfouls gegen uns bekommen", sagte Urban, der mit der Leistung der Schiedsrichter nicht zufrieden war.
Auch nach dem dritten Viertel lag Wolnzach mit zehn Punkten zurück (45:55). Aus der Zwei-Punkt-Zone verwandelten die Gäste 40 Prozent ihrer Würfe, von den Drei-Punkt-Würfen nur 19 Prozent - und das obwohl hier einige gute Wurfsituationen dabei waren, die der TSV exakt so herausspielen wollte. Auch von der Freiwurflinie vielen nur 60 Prozent der Würfe in den Korb. "Das Rebounding war okay", sagte Urban. Insgesamt fehlte seiner Mannschaft aber Rhythmus und Bewegung als Mannschaft, viel zu häufig versuchten es die Wolnzacher in Eins-gegen-Eins-Duellen.
So war der Saisonauftakt "sehr ernüchternd", wie Urban sagte. Mit den BC Hellenen München wartet nun im nächsten Spiel direkt ein weiterer starker Gegner. "Dort müssen wir auf jeden Fall besser verteidigen", fordert Urban. "Ich finde, Milbertshofen hätte nicht mehr als 65 Punkte machen dürfen. " So wurden es aber 75, weswegen Wolnzach deutlich mit 16 Punkten Rückstand verlor. Es brauche mehr Zusammenspiel im Angriff, mehr Zugriff in der Verteidigung und mehr Stabilität im Kopf, findet Urban.
PK
Christian Missy
