Sehensand
Sehensander Starkbierfest mit viel Lokalkolorit

Blasmusik und eine humorvolle Dorfchronik unterhielten die Gäste im Schützenheim

17.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Wer solche Dorfchronisten zum Freund hat, braucht sich um den Spott nicht zu sorgen: Das Duo Lenz / Wöhr provozierte Lachsalven im Schützenheim - Foto: Heumann

Sehensand (lm) Als aus dem gesellschaftlichen Leben des Ortes nicht mehr wegzudenkendes Epizentrum bewährt sich Sehensands Schützenheim gerade auch beim Starkbierfest.

Vor zwei Jahren hatten Schützenvorstand Rudi Karpf und die im Ort wohnhafte Moderatorenlegende Klaus Benz das Fest mit lokalpatriotischem Selbstbewusstsein aus der Taufe gehoben. Was Neuburg recht ist, kann Sehensand nur billig sein. Jetzt, spätestens nach dem dritten Durchgang an diesem Samstag im bestens besuchten Schützenhaus, lässt sich sagen: Das Starkbierfest vor den Toren der Stadt ist zum absoluten Selbstläufer geworden.

Die anerkannt herzhaften Brotzeiten und das Julius-Starkbier bilden schon mal eine Basis, bei der sich’s gut zusammensitzen lässt. Die Sehensander Musikanten unter der Stabführung von Helmut Lenz zeigen sich schon jetzt zum nahenden Frühjahr für ihr 20-Jähriges in diesem Sommer bestens gerüstet. War’s zünftig schon bis dahin, wurde es zündend, als das Duo Lenz / Wöhr zu seiner nichts und niemanden auslassenden Ratschkathl-Dorfchronik ausholte. Die Tonnenflut und Franz Josef Simons Brandschutzwut eröffneten den humorigen Reigen, bevor’s so recht ans örtlich Eingemachte ging. Nobelkarossenbesitzer und ihre Einparkkünste, 30 Hasen auf 200 Schuss bei der Feldkirchener Treibjagd, die örtliche Hochzeit des Jahres mit zweifelsfrei der Brautmutter im Mittelpunkt und der gastgebende Schützenvorstand, der beim Familiengründen glatt aufs Heiraten vergaß, die Schützen schließlich und ihre Freibierg’sichter, wobei der Gerechtigkeit wegen dazugesagt sein muss, dass Sehensands Schützen, zwischenzeitlich in der Gauoberliga, seit drei Jahren schon keinen Wettkampf mehr verloren haben, was schließlich das eine oder andere Freibier wohl auch rechtfertigen will. Kurzum: Der Vortrag von Lenz und Wöhr bot große Gaudi und besaß dazwischen durchaus auch seine valentinesken Momente. Vor allem: Die Zwei konnten sich so wunderbar auch selbst auf die Schippe nehmen.