Seelenloses Geisterhaus

15.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:10 Uhr

Zu "Bei Galeria Karstadt Kaufhof droht Kahlschlag" (DK vom 15. Mai) und einer möglichen Schließung von Kaufhäusern:

Die schwer angeschlagene Kaufhauskette Galeria Kaufhof fordert finanzielle Zugeständnisse und denkt über Sanierungen und Rettungspläne nach. Ich frage mich schon seit einigen Jahren am Beispiel des Hauses in Ingolstadt, wie man mit dieser Personal und Geschäftspolitik Gewinne erwirtschaften will.

Man betritt dieses Kaufhaus und fühlt sich wie in einem seelenlosen Geisterhaus, das zwar mit zum Teil wunderschöner Ware und Präsentationen geschmückt ist, wo aber Kundenberater Fehlanzeige ist. In fast allen Abteilungen herrscht Selbst-Bedienung, und ich würde der Geschäftsführung empfehlen, Testeinkäufe zu tätigen, damit sie sehen kann in welchen "Kaufrausch" man verfällt, wenn man hochwertige Ware wie Geschirr, Gläser, Elektrokleingeräte, Bettwaren usw. ins Erdgeschoss schleppen muss, wo zeitweise nur eine Kasse besetzt ist.

Außerdem empfehle ich diesen Herrschaften, in ihrem Haus mal Schuhe, Uhren, Schmuck, Sportartikel oder Konfektion zu kaufen. Und diese Zustände sind nicht erst in der Corona- Krise entstanden, "echte Verkäufer"" gibt es dort schon lange nicht mehr.

Emotional berühren mich diese Tatsachen besonders schwer, durfte ich im "Kaufhaus Merkur" eine hervorragende Ausbildung absolvieren, die mich mein ganzes Leben geprägt hat. Ich bin immer noch der Meinung bin,dass der Beruf des Kaufmanns/ Kauffrau auch heutzutage noch einer der schönsten ist und für jedes Geschäft enorm wertvoll bleibt.
Marianne Letzgus
Ingolstadt