Seele mit Musik zum Lachen bringen

21.06.2007 | Stand 03.12.2020, 6:40 Uhr

"Spechti und die Urwaldcombo", ein farbenfrohes und und an musikalischen Überraschungen reiches Musical, hatte am Mittwoch am Willibald-Gymnasium Premiere. - Foto: gfs

Eichstätt (gfs) Nachdem die Theaterbühne am Willibald-Gymnasium in den vergangenen Jahren ein wenig verwaist war, konnte nun mit einer jungen Schauspielertruppe wieder ein kleines Stück inszeniert werden.

Vor zahlreichen Eltern und Mitschülern feierte dort am Mittwoch das Musical "Spechti und die Urwaldcombo" seine Premiere und traf auf ein begeistertes Publikum. Seit über zehn Wochen bereits probten die Nachwuchsschauspieler, die allesamt aus den fünften Klassen stammen, gemeinsam mit den Lehrkräften Roland Obermeier, Christian Schurack und Johann Kraus, der eine federführende Rolle bei der Inszenierung einnahm und von dem auch die Textvorlage stammt. "Neben sehr guten Schauspielern gibt es in diesem Stück auch sehr viele kleine Rollen, die mit weniger Text ausgestattet sind", sagte Kraus, der als Deutschlehrer am Willibald-Gymnasium unterrichtet. Deswegen gebe es Rollen für alle Leistungsniveaus. Ziel dieses Musical war es unter anderem, die Schüler bei einem gemeinsamen Projekt zusammenzuführen. Die Kooperation der Schauspielertruppe und dem Unterstufenchor, der von Thomas Klaschka geleitet wurde, sowie der Musiker aus höheren Klassen hat dabei so gut geklappt, dass letztendlich ein unterhaltsames Werk herauskam.

Der Inhalt des Stückes ist schnell erzählt: Der Papagei Spechti wacht eines Morgens im Urwald auf und ist ganz allein. Voller Enttäuschung erinnert er sich daran, dass alle Tiere seines Dorfes losziehen wollten, um die traurige Tochter des Königs zum Lachen zu bringen. Nur Spechti hatte man zurückgelassen, weil man sich für sein lautes Trommelsolo schämte, das er als Geschenk vorbereitet hatte. Also zieht er alleine los und trifft dabei auf andere Tiere, denen es genauso erging wie ihm. Doch gemeinsam haben sie eine Idee – und gründen die Urwaldcombo, eine Musikgruppe, der sich nach und nach immer mehr Tiere anschließen. Doch um bis zum König vorgelassen zu werden, ist es noch ein weiter Weg und es müssen noch einige Schwierigkeiten gemeistert werden. So muss etwa ein Krokodil erst zum Vegetarier gemacht werden, damit es in der tierischen Musikantengruppe aufgenommen werden kann. Letztendlich gelingt das Tierkonzert und die Königstochter lacht wieder, wobei selbst der König erkennt: "Wenn eine Seele traurig ist, dann kannst du sie mit Musik wieder zum Lachen bringen."

Einfühlsames Spiel

Bemerkenswert ist die feine schauspielerische Leistung der jungen Darsteller, die sich im Verlauf der langen Proben gut in die jeweiligen Personen einfühlen konnten und deren Charakter nicht nur anschaulich, sondern bisweilen gar äußerst ehrlich auf die Rollen übertrugen. So zeigte sich etwa Spechti, der von Lisa Maier gespielt wurde, als äußerst kluger Kopf – nicht nur, als es darum ging, den König zu treffen. Patricia Fuchs interpretierte den Tapse äußerst tollpatschig in seinen Verwechslungskunst bei Fremdwörtern. Als wild gestikulierend präsentierte sich Zack (Alexandros Ioannidis). Insgesamt ist dieses über einstündige Musical ein äußerst amüsantes und originelles – es wird etwa mit einem "Schlauchophon" musiziert – Stück, das auch durch die vielen eingängigen Rhythmen des Chores gewinnt.

Den jungen Schauspielern jedenfalls hat es sichtlich Freude bereitet, einmal die Schulbank zu verlassen und mit der Theaterbühne zu vertauschen, um in eine andere Rolle zu schlüpfen.

Wer die Aufführung am Mittwoch verpasst hat, hat heute Abend noch einmal die Chance. Um 19 Uhr gibt es in der Pausenhalle des WG eine zweite Auflage. Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an den Sozialfonds des Willibald-Gymnasiums.