Schwerer Unfall im Wonnemar

09.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Gefahr in der Turborutsche? Die Polizei ermittelt im Wonnemar, weil sich am vergangenen Freitag ein 43-jähriger Besucher aus Regensburg in der Auslaufzone schwer verletzt hat. Angeblich, so das Unfallopfer, soll zu wenig Wasser in dem Bremsbecken gewesen sein. - Foto: Stadik

Ingolstadt (DK) Das Wonnemar hatte erneut Besuch von der Ingolstädter Polizei: Nachdem sich kürzlich ein 43-jähriger Besucher aus Regensburg in der Bremszone der Turborutsche beide Beine gebrochen hatte, nahmen die Ermittler nun die Untersuchung des Unfalls auf.

Sind die Attraktionen in der Donautherme Wonnemar ein gefährliches Pflaster? Am Dienstag meldete sich ein 43-jähriger Regensburger bei der Ingolstädter Polizeiinspektion, weil er sich bereits am Freitagnachmittag in dem Freizeitbad schwer verletzt hatte. Zu dem Unfall soll es gekommen sein, als der Badegast die Turborutsche benutzte und in der Auslaufzone mit beiden Beinen gegen eine Wand krachte. Durch den heftigen Aufprall erlitt der Familienvater nach Angaben der Polizei mehrfache Frakturen an beiden Unterschenkeln. Zur Behandlung der Brüche wurde der Regensburger in ein Krankenhaus eingeliefert.

Um die Ursache des Unfalls zu klären, besichtigten Ermittler der Ingolstädter Polizeiinspektion am Dienstagabend die Turborutsche. Der verunglückte Badegast hatte angegeben, dass in dem Bremsbecken zu wenig Wasser gewesen sei und er daher ungebremst mit der Wand kollidierte.

Wonnemar-Chef Thomas Schönemann bestätigte den Unfall auf Anfrage des DK, gab zu den Angaben des Opfers jedoch keine Stellungnahme ab. Die Erstversorgung, so Schönemann, lag in den Händen der Schwimmmeister. Der Vorfall sei auch in den Unfallbüchern protokolliert worden. Von mehreren Knochenbrüchen sei ihm jedoch nichts bekannt, sagte Schönemann. Die Turborutsche ist weiter geöffnet und wurde auch gestern fleißig genutzt.

Die Beamten der Polizeiinspektion gehen nun dem Verdacht nach, dass sich die Leitung des Freizeitbads Wonnemar einer fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht habe. Wahrscheinlich werde auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, heißt es.

Betriebsleiter Schönemann war 2007 ins Visier der Ermittler geraten, weil sich zahlreiche Badegäste auf der Reifenrutsche Magic Eye verletzt hatten. 58 Fälle von fahrlässiger Körperverletzung im Zeitraum von November 2004 bis Oktober 2006 warf ihm die Staatsanwaltschaft Ingolstadt damals vor. 2008 wurde das Verfahren gegen den Manager jedoch mit Auflagen eingestellt.