Kleinhohenried
Schwere Wisente und zarte Blaulibellen

Donaumoostage locken 4000 Besucher an – Altes Handwerk und „Naturfeeling“ für die Kinder

19.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:56 Uhr
Die Wisente mit ihrem Stier „Elhard“ zählen natürlich zur Hauptattraktion der Umweltbildungsstätte im Donaumoos. −Foto: Hammerl

Kleinhohenried (DK) „Und morgen kommen wir wieder“, sagt ein Kind zu seinen Eltern, als es den Schuppen des Öxlerhofs verlässt. Das klingt mehr nach Feststellung als Frage, somit dürfte das Sonntagsprogramm feststehen. Ein Paradies für Kinder war das Donaumoosfestival am Haus im Moos.

An die 4000 Besucher hat das Festival an beiden Tagen ins Haus im Moos gelockt. Überwältigt zeigt sich die neue Leiterin Steffi Klatt, der „die Augen übergegangen sind“, als sie die liebevoll hergestellten Sachen auf dem Kunst- und Handwerkermarkt sah. Sie freut sich, dass Groß und Klein überall ihren Spaß haben.
Gelbe, braune und schwarze Küken tummeln sich unter der wärmenden Rotlichtlampe im Öxler-Schuppen, wo Alwin Westermayer, Hühnerzuchtwart des Geflügelzuchtvereins Donaumoos über den Kükenschlupf wacht. Vorsichtig nehmen Kinder die flauschigen Küken in die Hand und manche erschrecken, weil die Krallen der Küken kitzeln.  
Der Weg zur  Wisentschaufütterung lohnt sich, unter Aufsicht von Wisentbetreuer Fred Wiedmann kommen Groß und Klein ganz nah an die elf Tiere der Südherde samt Stier Elhard heran und dürfen sie mit Karotten füttern. 

„Wir waren erst bei Schafen und Schwirrbienen“, antwortet Sabine Meder aus Ingolstadt auf die Frage, wie es ihr gefällt. Der erste Eindruck aber sei positiv und das erste selbstgebastelte Werk geht nun mit Tour. Eine echte Donaumoos-Schwirrbiene, mit Hilfe von Karin Schießl aus Holzwäscheklammern, gelbem Fotokarton und einem Luftballonstreifen gebastelt. „Jede Biene erzeugt ein anderes Geräusch, wenn man sie durch die Luft schleudert“, erklärt Schießl, „das liegt aber nicht an der Musikalität des Bastlers“. 
Ein Dauerbrenner ist Norbert Models Station am Tümpel, aus dem die Kinder mit Wonne und Kescher allerlei Getier fischen und mit Hilfe des Biologen bestimmen. Oder auch mal in die Hand nehmen dürfen. „Aber vorsichtig, damit nicht unser einziger Frosch davonhüpft“, wie er warnt. Er  verfügt  noch über winzige Kaulquappen, Großlibellenlarven, Ruderwanzen, Rückenschwimmer, Wasserasseln, Tellerschnecken, Schnaken-, Büschelmücken- und Kleinlibellenlarven - insgesamt an die 30 verschiedene Arten. 
In der Naturwerkstatt herrscht stets reger Betrieb. „Wir haben Fische zuhause“, erklärt Fabian (9), warum er einen Holzfisch gebastelt hat - ganz aus dem Kopf, denn unter den Vorlagen von Christa Boretzki sind Mäuse, Eulen, Kühe, nur keine Fische. „Wir sind jedes Jahr hier, weil wir hier so viel mit den Kindern gemeinsam machen können“, erzählt Heidi Beck aus Schrobenhausen.  Das Haus imMoos präsentiert sich mit einem bunten Programm und der attraktiven Museumstraße. Viele weitere Aktionen sind in Planung.