Riedenburg (smx) Eigentlich hätte am Samstag alles perfekt sein können, denn mit dem Sieg gegen die SpVgg Hainsacker (1:0), dem ersten Erfolg im achten Saisonspiel, konnte Riedenburg den Abstand auf den Relegationsrang auf drei Punkte verkürzen. Doch wirklich freuen konnte sich beim TV niemand.
Schock für den TV: Der gerade erst wieder genesene Riedenburger Spielertrainer Andreas Schäffer musste nach einem unglücklichen Zweikampf mit dem Rettungshubschrauber in eine Regensburger Klinik geflogen werden. Schäffer war gerade einmal 22 Minuten auf dem Platz, als sich der Zusammenprall ereignete. Der Rettungshubschrauber landete genau mit dem Pausenpfiff. Die niederschmetternde Diagnose folgte noch am Abend: Der TV-Trainer zog sich Brüche des Jochbeins und des Augenrands sowie eine Fraktur am Oberkiefer zu und wurde bereits gestern operiert. Wie der Verein am Abend mitteilte, verlief die Operation gut. Betreuer Matthias Mulzer übernahm an der Seitenlinie das Kommando und schwor das Team ein, das nun dem Coach einen Sieg widmen wollte.
Zum Sportlichen: Es war eines der schlechteren Fußballspiele dieser Saison mit zahlreichen Fehlpässen und langen Anspielen, die meist im Niemandsland endeten. Es dauerte bis zur 36. Minute, als Hainsackers Andreas Pegoretti sich gefährlich dem TV-Tor näherte, aber sein Schuss aus guter Position am rechten Torwinkel vorbei zischte.
Kurz vor der Pause wurde das Spiel ansehnlicher und Bastian Brandl zog nach einem Abpraller von der Strafraumgrenze ab, zielte aber direkt in die Arme von TV-Torhüter Michael Pöppel. Im Gegenzug flankte Wolfgang Kornprobst in Richtung des linken Pfostens, wo Michael Wittmann goldrichtig stand, jedoch nur an das Außennetz köpfte.
Die zweite Hälfte begann stürmisch. Der für Schäffer eingewechselte Niklas Förstl enteilte über links und flankte scharf nach innen, wo Sebastian Schmid nur um Haaresbreite am Ball vorbei rutschte. Im direkten Gegenzug konterte Hainsacker gefährlich und kam durch Brandl zum Abschluss, dessen Schuss Stefan Schmid für den bereits geschlagenen Torhüter Pöppel vor der Linie klären konnte.
Nach einer Stunde hätte Riedenburg in Führung gehen können, doch Florian Hanke köpfte nach einer Flanke von Stefan Schmid aus fünf Metern in Bedrängnis knapp über das Tor. Hainsacker blieb gefährlich: Wieder wurde Brandl am Elfmeterpunkt in Szene gesetzt, scheiterte aber am starken Reflex von Michael Pöppel im Tor der Gastgeber.
Riedenburg kontrollierte inzwischen die Partie und hätte in der 70. einen Treffer erzielen müssen. Sebastian Schmid steckte durch auf Alexander Maier, der frei vor Torhüter Manuel Rohrwild stand, aber im Gäste-Schlussmann seinen Meister fand. In der 82. Minute war es dann aber so weit: Sebastian Schmid wurde steil angespielt, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und schoss dann vom rechten Strafraumeck halbhoch zum verdienten 1:0 - diesmal glücklich, denn Schmid startete wohl aus dem Abseits.
Glück hatte Riedenburg auch in der Nachspielzeit. In der 93. Minute kam Brandl, der auffälligste Hainsackerer, völlig frei zum Kopfball, vergab diese Chance aber leichtfertig, so dass es bei dem knappen aber aufgrund des Spielverlaufs durchaus verdienten TV-Sieg blieb. Aufgrund der schweren Verletzung des Spielertrainers blieb aber ein bitterer Beigeschmack. Zwar haben die Dreiburgenstädter nach diesem ersten Erfolg nun immerhin vier Punkte auf dem Konto und den Anschluss an den Relegationsplatz gehalten, auf Schäffer werden sie aber auf dem Platz wieder verzichten müssen.
TV Riedenburg: Pöppel, G. Gabler (58. Mayer), Schäffer (25. Förstl/74. P. Haimerl), Kornprobst, Bader, St. Pollinger, Maier, St. Schmid, Seb. Schmid, M. Wittmann, Hanke. Tore: 1:0 Seb. Schmid (82.).
