stadtgeflüster
Schwebeverbot für Flugtaxis

23.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr

(tsk) Auf die Flüchtlinge, die 2015 in Scharen auch nach Ingolstadt kamen, musste sich nicht nur die Bevölkerung einstellen, auch die Stadtverwaltung traf es damals vollkommen unvorbereitet, so wie andere Kommunen im Land auch.

Denn die Menschen mussten ja irgendwo untergebracht werden, und zwar nicht in ein paar Jahren, wenn normale deutsche Bauverfahren abgeschlossen sind, sondern sofort. Und die Flüchtlinge kamen in eine Stadt, in der (bezahlbarer) freier Wohnraum ohnehin schon äußerst knapp war - weil man (wie in vielen anderen deutschen Städten) auch nicht vorhergesehen hatte, dass die Bevölkerung so schnell so viel mehr wird. Jeder größere Leerstand wurde erfasst und als Notquartier in Betracht gezogen, kurzzeitig war sogar das Lechner-Museum als Winternotfallquartier im Gespräch. Zeltquartiere wurden errichtet und Containerdörfer, die Verwaltung mietete Häuser und Wohnungen an. Letztlich gelang es tatsächlich, alle Flüchtlinge unterzubringen, und mit einem ambitionierten Wohnbauprogramm ging und geht die Stadt auch die generelle Wohnungsmisere an, ebenso reagierte sie mit Neubauten auf den riesigen Bedarf an Kitaplätzen und Schulen.

Offenbar hat man aus diesen Erfahrungen gelernt und will beim nächsten großen Thema - den Flugtaxis - nicht erst wieder reagieren, wenn ein Problem schon da ist. Unser Leser Bernhard Buchhorn aus Großmehring schreibt: "Noch bevor die ersten fliegenden Autos abheben, bereitet sich die Stadt auf den Flugverkehr vor: So wurden in der Schröplerstraße bereits Schilder aufgestellt, die festlegen, dass dort ein absolutes Schwebeverbot gilt". Das Bild, das er uns dazu geschickt hat, scheint diese Theorie zu belegen. Für die Anwohner ist das laut Buchhorn "ein sinnvoller Beitrag zum Lärmschutz" - und das Jahre, bevor irgendein Flugtaxi unterwegs ist. Ein Beispiel, das Schule machen sollte.