Altessing
Schwarzwild bleibt ein Dauerproblem

Jäger aus Riedenburg und Kelheim ziehen bei gemeinsamer Hegeschau Bilanz – Familie Göstl stellt Treffsicherheit unter Beweis

28.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:46 Uhr

Zufriedene Gesichter: Jagdpächter Walter Eiter (von links), Steffi Göstl, Riedenburgs Hegegemeinschaftsleiter Andreas Wasner sowie Georg Göstl freuten sich über die Erfolge der Familie Göstl - Foto: igs

Altessing (igs) Die beiden Hegegemeinschaften Riedenburg und Kelheim haben ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Dennoch stellt die Schwarzwildpopulation in der Region nach wie vor ein Problem dar, wie sich bei der gemeinsamen Hegeschau in Altessing zeigte.

Ein kräftiges Halali der Jagdhornbläsergruppe Kelheim stimmte auf die Veranstaltung ein. Ausgezeichnete Rehbockgeweihe des vergangenen Jagdjahres konnten die Besucher begutachten. Bei den begehrten Hegeschildern der zehn stärksten Böcke des Hegerings Riedenburg gab es dreimal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze. Die erfolgreichsten Jäger waren Georg Göstl (Gold und Silber) und seine Gattin Susanne (Silber und Bronze).

Essings Rathauschef Jörg Nowy (FW) freute sich, dass sich die Hegegemeinschaft Riedenburg und Kelheim regelmäßig in Essing treffen. „Sie als Jäger erfüllen eine wichtige Aufgabe in unseren Wäldern, Feldern und Fluren“, betonte er und wünschte den Jägern weiter Waidmannsheil.

„Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd sind untrennbar miteinander verbunden“, stellte der Obmann des Bayerischen Bauernverbands, Thomas Obster, fest. Er hofft, dass die Probleme durch den Rehverbiss – vor allem beim Hopfen – durch die Bejagung etwas nachlässt. Gleichzeitig rief er die Landwirte dazu auf, bei Problemen sachlich mit den Jagdgenossenschaften zu reden.

Helmut Simon, der Vorsitzende des Altmühl-Fischereiverbands Riedenburg, beklagte die Schäden durch Biber, Kormorane, Wildgänse und Gänsesäger. Der Verband mit seinen 400 Mitgliedern könne nicht so viel Fischbesatz nachkaufen, wie Fische weggefressen würden. Simons Appell: „Die richtigen Naturschützer waren früher die Landwirte, die Fischer und die Jäger. Wir müssen zusammenhalten.“ Kreisjagdberater Albert Blümel zeigte sich froh, dass mit der Hegeschau ein Stück Tradition überlebe. „Jäger sind nicht nur die, die schießen und jagen. Sie sind auch Naturpfleger“, betonte er.

Beim Schwarzwild gelang der Statistik zufolge der höchste Abschuss seit Langem. Trotzdem gebe es eine explosionsartige Vermehrung. Daher rät der Kreisjagdberater: „Wir müssen alle Jagdmethoden ausnutzen.“ Herbert Alkofer, dem dritten Vorsitzenden des KJV, war es ein Anliegen über die Probleme der Jagdpächter zu reden. Er hofft nun, dem Wildschweinproblem durch Randbepflanzung begegnen zu können.

Neu ist die Stöberhundegruppe Donau-Altmühl-Schambach. Dabei können sich Jäger mit ihren geeigneten Hunden melden. Aus den Reihen der Jugend zeigt Steffi Göstl Interesse, denn in ihrer Familie leben bereits drei Hunde mit Hundeprüfung. Laura Wasner hat als jagdlicher Nachwuchs mit ihrem Hund Cliff vom Berschehof die Verbandsjugendprüfung mit der Höchstpunktzahl von 70 abgelegt.