Neuburg
"Schwarzer Tag" auf Herrenchiemsee

Toni Wiedemann und Helmut Schreiber schwer gestürzt – Heute Hubertusjagd in Grünau

02.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:36 Uhr

Prächtige Bilder liefert die Schleppjagd vor Ottheinrichs Jagdschloss in Grünau. Heuer muss die Gesellschaft ohne »Master« Toni Wiedemann (im Vordergrund) und Helmut Schreiber (3.v.r) auskommen. Beide waren auf Herrenchiemsee schwer gestürzt - Foto: r

Neuburg (r) Wetter und Kulisse passen, 60 Reiter haben sich für die Hubertusjagd am heutigen Dienstag in Grünau angemeldet. Doch es liegt ein kleiner Schatten über dem Ereignis am Jagdschloss: Der Schleppjagdverein Bayern muss nach schweren Stürzen ohne seine beiden Führungskräfte auskommen.

Der Unfall passierte vor zwei Wochen bei der Schleppjagd auf der Insel Herrenchiemsee im Beisein von Umweltministerin Ulrike Scharf. Vereinschef und Master Toni Wiedemann sowie Helmut Schreiber aus Rennertshofen stürzten wegen eines scheuenden Pferdes an einem Hindernis. Wiedemann erlitt Wirbel- und Rippenbrüche und liegt in der Klinik Murnau noch im Koma. Helmut Schreiber konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.

Auf seiner Homepage schreibt der Schleppjagdverein Bayern vom „schwärzesten Tag in der Vereinsgeschichte“. Nach dem Schock vom Herrenchiemsee entschied sich der Verein, die Jagdsaison dennoch fortzusetzen. Mittlerweile gab es vier Ritte, darunter am Samstag eine Schleppjagd bei Sigmaringen.

Der Verein ist zusammengerückt, die Vorstandschaft teilt sich die Aufgaben. „Es funktioniert ganz gut“, sagt der Neuburger Siegfried Meilinger, der bei der Hubertusjagd in Grünau die Hundemeute führen wird. „Er ist ein Routinier auf dem Pferd und kennt sich mit den Hunden aus“, betont Jagdherr Anton Göbel. Der reitende Bäckermeister hat die Grünauer Jagd 1987 ins Leben gerufen. Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds als Grundeigentümer unterstützt das gesellschaftliche Ereignis, zu dem wieder Landrat, Oberbürgermeister und andere Ehrengäste eingeladen sind.

Auftakt zur Schleppjagd ist heute um 13 Uhr vor dem Jagdschloss. Reiter und Meute ziehen ihre Schleifen durch den Auwald und auf den weiten landwirtschaftlichen Flächen von Gut Rohrenfeld. Dort legen die Teilnehmer traditionsgemäß eine Rast ein. Nach den letzten Sprüngen findet sich die Reitergesellschaft vor dem Schloss ein, und die Hunde erhalten das Cureé, den Rinderpansen, zur Belohnung. Zehn Kutschen mit Zuschauern begleiten die Szenerie.