Schrobenhausen (SZ) Mit einem zunächst ziemlich schweigsamen Schwarzfahrer bekam es die Schrobenhausener Polizei am Sonntag zu tun. Wie sich später herausstellte, hatte er seine Gründe dafür.
Die Beamten wurden am frühen Morgen von einer Zugbegleiterin darüber informiert, dass sie einen Fahrgast ohne gültigen Fahrschein auf der Fahrt von Augsburg nach Schrobenhausen erwischt habe. Der Mann habe kein Bargeld dabei, und er verweigere die Angabe seiner Personalien.
Der Schwarzfahrer wurde deshalb am Schrobenhausener Bahnhof an die Beamten der Polizeiinspektion Schrobenhausen übergeben. Tatsächlich hatte der Schwarzfahrer weder Ausweispapiere noch eine Geldbörse dabei. Die Polizei ermittelte dann aber doch die Identität des jungen Mannes, es handelte sich um einen 21-Jährigen aus Gachenbach.
Damit war die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Kurze Zeit später meldete sich nämlich die Bundespolizei bei den Kollegen in Schrobenhausen. In der Regiobahn aus Augsburg sei die Geldbörse des Schwarzfahrers gefunden worden. Er hatte die Geldbörse offensichtlich vor der polizeilichen Kontrolle im Zug entsorgt. Der Grund dafür war schnell gefunden: In der Geldbörse befand sich nämlich eine kleine Menge einer Kräutermischung, die nach dem deutschen Betäubungsmittelgesetz verboten ist.
Ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Sie ordnete eine Durchsuchung der Wohnung des jungen Mannes an. Ergebnis: Die Beamten entdeckten eine weitere Kleinmenge einer verbotenen Kräutermischung und einen sogenannten Bong, eine Rauschgiftpfeife. Den Gachenbacher erwartet nun ein Strafverfahren wegen Leistungserschleichung und eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
