Schutz vor Blitzschlägen

17.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

 

Allersberg (jsm) Die Kräuterbüschel standen an Mariä Himmelfahrt im Mittelpunkt des Geschehens in den katholischen Pfarrgemeinden. In Allersberg wurde zudem das Patrozinium der Pfarrkirche am Marktplatz gefeiert werden, die derzeit wegen der Restaurierungsarbeiten im Inneren geschlossen ist.

Zum einen gedachte Pfarrer Peter Tontarra so bei den Gottesdiensten in der Allerheiligenkirche besonders Maria der Gottesmutter, die mit Leib und Seele in den Himmel aufgefahren ist. Zum anderen ging er auf die Kräuterbüschel näher ein, die von vielen Gottesdienstbesuchern zur traditionellen Segnung an Mariä Himmelfahrt zur Kirche gebracht wurden.

Dieser alte Brauch wird in den Dörfern und Gemeinden noch in vielen Familien gepflegt. Nach altem Volksglauben besitzt der Kräuterbüschel Heilkräfte, die sich die Landbevölkerung in Urzeiten zunutze gemacht hat. Der geweihte Kräuterbüschel steht auch heute noch in einem hohen Ansehen und kommt nach dem Trocknen in den "Herrgottswinkel", aber auch unters Dach zum Schutz vor Blitzschlägen und in den Stall. Er erinnert daran, dass Körper, Geist und Seele beim Menschen in Einheit wichtig sind. Die Heilkräuter aus der Natur haben in der heutigen Zeit wieder besonders an Bedeutung gewonnen.

Zu einem richtigen Kräuterbuschen gehörten früher 77 verschiedene Gräser, Pflanzen und Kräuter. Im Zentrum steht die Königskerze, auch Muttergotteskerze genannt. Dazu gehören neben vielen anderen Rohrkolben, Johanniskraut, Lavendel, Ringelblumen, Holunder, Kamille, Salbei, Hopfen, Schafgarbe, Minze, Tausendgüldenkraut, Majoran, Getreideähren und weitere Gewürzpflanzen sowie Blumen zur Dekoration.

Bei der Kräuterweihe in Allersberg konnte Pfarrer Tontarra heuer erstmals auch einen vom Mesnerehepaar Sporer gebundenen großen Kräuterbuschen segnen, der vor dem Seitenaltar aufgebaut war.