Altmannstein
Schutz durch weitere 700 Meter Stahl

Staatliches Bauamt hat zwischen Altmannstein und Hexenagger ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Foto: Birgit Sprogies

Altmannstein (bis) Schon seit einigen Jahren versucht das Staatliche Bauamt in Ingolstadt, die Unfallschwerpunkte zwischen Altmannstein und Hexenagger zu entschärfen. Zuletzt sind weitere rund 700 Meter Schutzplanken montiert worden. Das Konzept scheint auch Erfolg zu haben.

Der Unfall am 4. Januar hat viel Aufsehen erregt. Verletzt wurde dabei zwar niemand, aber die Verwirrung war damals bei den Rettungskräften groß, weil der Fahrer und seine 16-jährige Enkelin nicht wussten, wo sie waren und bei ihrem Notruf einen falschen Ort angegeben hatten. Ihr Auto war am Ende der langgezogenen Linkskurve zwischen Hexenagger und Altmannstein von der glatten Straße abgekommen und in der Schambach gelandet. „Das war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagt Markus Schneider vom Staatlichen Bauamt in Ingolstadt, das für die Staatsstraße 2231 zuständig ist. Als Konsequenz sind in dieser Kurve vor Kurzem noch einmal Leitplanken mit einer Länge von über 200 Metern montiert worden – als vorerst letztes Teil eines großen Sicherheitspakets für die berüchtigte Motorradstrecke.

Denn meistens waren es Motorradfahrer, die gerade dort die Kontrolle über ihre Maschine verloren haben und von der Straße katapultiert wurden. In manchen Jahren sind gleich mehrere Biker verunglückt. Deshalb haben auch diese zuletzt aufgestellten Leitplanken einen speziellen Unterfahrschutz. Im Idealfall gleitet ein gestürzter Fahrer daran entlang, statt wieder auf die Fahrbahn zurückgeworfen zu werden oder gegen einen Befestigungspfosten der Schutzplanken zu prallen.

Im Altmannsteiner Grund hat das Staatliche Bauamt schon zwei besonders gefährliche Abschnitte auf diese Weise etwas sicherer gemacht – im ersten Fall nach dem Tod eines Motorradfahrers. Aus Richtung Altmannstein sind außerdem die Abzweigung nach Tettenwang auf die Staatsstraße 2232 und die Kurve vor der Ortseinfahrt Hexenagger mit diesen Leitplanken ausgerüstet worden. Auch dort haben sich schon zum Teil schwere Unfälle ereignet.

Besonders gefährlich aus Sicht der Sicherheitsexperten sind neben Kurven auch Brückengeländer. Dort, wo die Straße bei Hexenagger über die Schambach führt, sind deshalb auf beiden Seiten jeweils 250 Meter lange Leitplanken aus Stahl verbaut worden. Auf der Brücke schützt eine verstärkte Konstruktion auch die Autofahrer davor, bei einem Unfall das Geländer zu durchbrechen.

Markus Schneider möchte lieber nicht beschreiben, welche Verletzungen einem Motorradfahrer bei dem Aufprall auf ein normales Brückengeländer drohen. „An Brücken wird zurzeit amtsweit nachgerüstet“, erklärt der Sachgebietsleiter. Weil es sich um eine bekannte Motorradstrecke handele, sei Hexenagger vorgezogen worden.

Schneider hofft auch darauf, dass alle Fahrer, egal, ob auf zwei oder auf vier Rädern, nach den Maßnahmen seiner Behörde die gefährlichen Kurven noch besser wahrnehmen. Rot-weiße und rot-gelbe Warnschilder hat das Staatliche Bauamt aus demselben Grund schon vor längerer Zeit aufstellen lassen.

Zu dem Gesamtpaket, das zwischen Altmannstein und Hexenagger die Sicherheit erhöhen soll, gehört laut Schneider auch die kleine Verkehrsinsel an der Einmündung der Staatsstraße 2232. Den nicht unumstrittenen aufgemalten Radfahrschutzstreifen in Hexenagger und die jüngste große Baumfällaktion zur Verbesserung der Sicht am Galgenberg bei Altmannstein zählt er ebenfalls dazu.

„Die Situation hat sich ein wenig beruhigt“, erklärt Schneider. Die Zahl der Unfälle auf der Strecke ist also nicht mehr so hoch, wie noch vor wenigen Jahren – und in der Schambach können Auto- und Motorradfahrer jetzt auch nicht mehr so leicht landen.