Roth
"Schuss vor den Bug"

20.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:40 Uhr

Roth (mmr) Eine saftige Geldstrafe hat gestern ein 32-jähriger Schlosser aus Roth kassiert. Er muss 3500 Euro bezahlen, weil die Polizei in seiner Wohnung 14 Marihuanapflanzen sowie drei Meskalinkakteen gefunden hatte. Aus diesen kann man ein Rauschgift extrahieren, das eine ähnliche Wirkung wie LSD hat. Zudem fand man fast 30 Gramm Cannabissamen.

Dabei kam der Mann noch glimpflich davon, denn Staatsanwalt Carsten Reichel hatte sechs Monate Gefängnis ohne Bewährung gefordert. Der Grund: Der Angeklagte hatte bereits wegen Anbaus und Besitzes von Betäubungsmitteln Haftstrafen kassiert und einen Teil abgesessen. Die letzte Bewährung war kaum abgelaufen, da war der Angeklagte schon wieder straffällig geworden.
 

"Sie haben daraus keine Lehren gezogen", warf ihm auch Richterin Andrea Neubauer vor. Obwohl der Mann "so viele Giftgeschichten im Kreuz" habe, habe er es nicht lassen können. "Sie sind erschreckend unbelehrbar." Dennoch ließ sie es bei einer Geldstrafe bewenden, wenn auch bei einer "empfindlichen". Denn es habe sich nur um eine geringe Menge weicher Drogen gehandelt, die wohl für den Eigenverbrauch gedacht gewesen sei. "Das ist noch einmal ein Schuss vor den Bug", sagte Neubauer und warnte: "Lassen Sie die Finger von der Aufzucht von Marihuana."