Aichach-Friedberg
Schulung zum Straßengrün

Generalprobe am Kreisbauhof Aichach-Friedberg

06.07.2021 | Stand 10.07.2021, 3:34 Uhr
Aichachs Landrat Klaus Metzger besucht die Mitarbeiter des Kreisbauhofes, die von Kreisfachberaterin Manuela Riepold, Christina Niegl und Angela Rieblinger vom Landschaftspflegeverband Aichach (v.r.) zum Thema Kommunale Grünflächen geschult wurden. −Foto: Thomas Kaeuffer

Aichach-Friedberg - Viele kleine Rädchen wurden seit der sogenannten Krefeld-Studie zum Insektensterben und dem Volksbegehren Artenvielfalt - "Rettet die Bienen", das vorrangig den Schutz der Insekten und die Steigerung der Artenvielfalt in Bayern zum Ziel hatte, in Bewegung gesetzt.

Mitarbeiter des Kreisbauhofes im Landkreis Aichach-Friedberg wurden nun in einer ersten Generalprobe von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg zum Praxis-Handbuch für Bauhöfe geschult.

Im Zuge des Volksbegehrens haben sich nicht nur Änderungen im Naturschutzgesetz, sondern in diversen weiteren Gesetzen ergeben - etwa im Bayerischen Straßenwegegesetz. Der Berücksichtigung naturschutzfachlicher Ziele bei der Anlage und der Unterhaltung des Straßenbegleitgrüns wurde durch die Ergänzung des Artikels 30 ein wesentlich stärkeres Gewicht als bisher eingeräumt: "Begrünte Teile der Trenn-, Seiten-, Rand- und Sicherheitsstreifen, Böschungen und sonstige straßenbegleitende Grundstücksteile (Straßenbegleitflächen) sind bei Staatsstraßen mit dem Ziel zu bewirtschaften, die Luftreinhaltung, die Artenvielfalt und den Biotopverbund zu fördern. "

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeit und vorbehaltlich der Verkehrssicherheit sollen Begleitflächen von Staatsstraßen als Magergrünland bewirtschaftet und Lärmschutzanlagen begrünt werden. Den Landkreisen und Gemeinden wird empfohlen, bei Kreis- und Gemeindestraßen entsprechend zu verfahren. Weitere kommunale Grünflächen im Innen- und Außenbereich haben das Potenzial, einen starken Biotopverbund herzustellen, wenn sie durch Umstellung der Pflege, Artenanreicherung und Förderung von Strukturelementen aufgewertet werden.

Wie sich aus dem Bürgerschaftsprojekt "Wittelsbacher Land blüht und summt" und Beratungen ablesen lässt, stellen die Kommunen im Landkreis Aichach-Friedberg zum Teil schon sehr aufgeschlossen die Pflege ihrer Flächen um, so die Mitteilung des Landratsamts. Gleichzeitig sei es natürlich so, dass das Personal der Bauhöfe nicht nur aus Absolventen "grüner" Berufe besteht und somit nicht immer das nötige Grundwissen schon vorhanden sei.

Im Rahmen des Blühpaktes Bayern, der mit der Wirtschaft, den Kommunen, den Bürgern und den Landwirten geschlossen wurde, hat das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Praktikern, Kreisfachberatern, Landschaftspflegeverbänden und der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) deshalb ein komplettes Schulungsangebot entwickelt, das einen bayernweiten Standard definiert.

Nach der erfolgreichen Generalprobe des Schulungskonzeptes am kreiseigenen Bauhof werden demnächst die Mitarbeiter und Entscheidungsträger der Gemeinden im Wittelsbacher Land instruiert.

SZ