Gerolsbach
Schule steht ein Jahr ohne Ferien bevor

Wenn die Kinder raus sind, werden sich die Handwerker im Gebäude drängen

12.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:23 Uhr

Gerolsbach (SZ) Auch wenn sie dafür drei Millionen Euro neue Schulden machen muss: Die Gemeinde Gerolsbach will die Schulsanierung möglichst im kommenden Jahr komplett erledigen. Und zwar in den Ferien. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend beschlossen.

Im Außenbereich, am Hartplatz, wurde bereits in den vergangenen Wochen gearbeitet (wir berichteten), die Baustelle hat inzwischen Winterpause. Im kommenden Jahr geht es dann nicht nur hier, sondern auch mit den Arbeiten am Gebäude weiter: Fenster, Türen, Brandschutz, Böden, Elektroinstallation, Heizung, Lüftung, Sanitär - das alles und noch viel mehr muss erledigt werden. Und zwar ausschließlich in den Schulferien. Rudi Lönner (CWG) befürchtete da, dass sich die Handwerker in den wenigen Wochen gegenseitig auf die Füße treten. Am Ende war aber auch er der Meinung, dass man es mit einem derart komprimierten Bauzeitenplan einfach versuchen müsse. Lediglich den Unterrichtsbetrieb nicht störende Arbeiten im Außenbereich sollen außerhalb der Ferien stattfinden.

Auf 2,6 Millionen Euro werden die Kosten geschätzt - wegen zahlreicher Unwägbarkeiten rechnet Bürgermeister Martin Seitz am Ende mit mindestens drei Millionen Euro. Finanziert werden soll das mit einem Darlehen von der BayernLB (zwei Millionen Euro) und einem Kommunalkredit (eine Million Euro). Die Ausschreibung der einzelnen Gewerke läuft über das Kommunalunternehmen. Damit sei man flexibler, sagte Seitz: Weil es schnell gehen muss, brauche man leistungsfähige Firmen, keine Einmannbetriebe.

Mit einem von Stefan Maurer bereits einige Tage vor der Sitzung schriftlich eingereichten Antrag, die Drainagen rund um das Schulgebäude zu sanieren ("Da investiert man drei Millionen und dann lässt man die Sache im Wasser stehen", stichelte der fraktionslose Gemeinderat am Dienstagabend), beschäftigte sich der Gemeinderat noch nicht - das Thema soll im Januar auf die Tagesordnung kommen. Diese Arbeiten, sagte Seitz aber bereits, würden eine bis eineinhalb Millionen Euro kosten und den Rahmen einer kleinen Sanierung sprengen. Die Drainagen hätten vermutlich nie funktioniert, meinte der Bürgermeister und schimpfte deswegen auf die damaligen Planer: "Ich als Ingenieurbüro würde mich schämen, wenn ich so etwas abgeliefert hätte." Was die Feuchtigkeit im Schulgebäude betrifft, werde man versuchen, das Problem zu lokalisieren und eine günstige Lösung zu finden.

Bernd Hofmann