Rohrbach
Schüler toppen ihre Lehrmeister

Kletterwand an Rohrbacher Turmberghalle ist wieder ein Hingucker

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
In neuem Glanz erstrahlt die Turmberghallen-Kletterwand. −Foto: Foto: Hanauer

Rohrbach (PK) Vor elf Jahren ist die Kletterwand an der Außenhülle der Rohrbacher Turmberghalle fertig geworden - und sie zieht seitdem die Blicke aller Besucher auf sich. Sonne, Regen und Wind haben den Paneelen und den Klettergriffen jedoch arg zugesetzt, sodass jetzt eine umfassende Renovierung anstand.

Also wurde die jährliche Umschraubaktion der Routen heuer für einen Neuanstrich der Paneele genutzt. Zudem lässt eine Großbestellung neuer Griffsätze die Wand nun noch bunter und ansprechender wirken. Noch wichtiger als die reine Optik ist Förderlehrer und Klettertrainer Günther Hanauer jedoch die zusätzliche Sicherheit beim Kletterbetrieb. "Griffbrüche werden bei den neuen Griffserien durch Material- und Formverbesserungen zunehmend unwahrscheinlich", sagt er. Zudem wurde an der Turmberghallen-Kletterwand bereits im vergangenen Jahr auf neue Sicherungsgeräte umgestellt, da der Markt und die Technik auch hier Verbesserungen im Rahmen der allgemeinen Produktentwicklung hergeben.

Seit über zehn Jahren wird die Rohrbacher Kletterwand nun intensiv genutzt - trotzdem gab es bis heute keine einzige Verletzung beim Kletterbetrieb. Dies liegt neben der geeigneten Ausstattung in erster Linie an der Qualifikation und dem Engagement der zuständigen Personen. Hanauer ist Fachübungsleiter für Sportklettern und ausgebildeter Routenschrauber, Susanne Dittenheber und Hans Mühlbauer sind ausgebildete Kletterbetreuer. Regelmäßig werden von ihnen die Schrauben an Sicherungspunkten und Griffen überprüft und nachgezogen - durch den Besuch von Fortbildungen bleiben sie auf dem neuesten Stand und können die Schüler optimal anleiten. Langeweile kommt angesichts der diversen den Kletterrouten auch nicht auf, Jahr für Jahr werden die Griffe abgeschraubt, gereinigt und in neuen Konstellationen wieder montiert.

Ohne reichlich Zusatzengagement und die Hilfe von befreundeten Kletterern wäre dies sicher nicht möglich. Und erfreulicherweise sind auch jedes Jahr ehemalige Schüler beim Umschrauben mit am Start. Ein Novum gab es in diesem Schuljahr durch Nina Geringer. Erstmals schraubte auch eine aktuelle Schülerin der Mittelschule eine neue Route - für ihre Kreation "Affenroute" im Schwierigkeitsgrad IV+ hing die Siebtklässlerin in den Pfingstferien mehrere Stunden an der Kletterwand.

Um den Kletternachwuchs muss der Landrat-von-Koch-Schule also nicht bange sein. Mittlerweile trifft Günther Hanauer sowohl in der Pfaffenhofener Kletterhalle als auch an heimischen Kletterfelsen immer wieder auf ehemalige Schüler, die ihren einstigen Lehrer beim Kletterkönnen längst überholt haben.

So begann auch Martina Huber vor acht Jahren an der Rohrbacher Schule mit dem Klettern, anfangs in den einfachsten Routen. Doch am Ende der neunten Klasse meisterte sie alle Probleme an der Turmberghalle und legte ihren Sportquali im Klettern mit einer glatten Eins ab. Mittlerweile hat sie sogar den zehnten Grad der Schwierigkeitsskala UIAA erreicht. Dieser Kletterlevel wurde erstmals 1983 bezwungen. Jerry Moffat galt damals als stärkster Kletterer weltweit und bezwang mit der Route "The Face" im Altmühltal die erste Route im zehnten Grad.