Neuburg
Schüler spenden Kicker

Das Spielgerät geht an unbegleitete Flüchtlinge

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Foto: DK

Neuburg (DK) Im Vorfeld des letztjährigen Nikolausverkaufs an der Mittelschule Neuburg überlegten die Klassensprecherinnen und Klassensprecher gemeinsam mit der vor Ort tätigen Schulsozialarbeit der Caritas, wem der Erlös des Verkaufs zu Gute kommen sollte.

Das allseits präsente Thema der Flüchtlingsbewegung führte zu der Idee, unbegleiteten Minderjährigen eine gemeinsame Freizeitgestaltung in Form eines Tischkickers zu ermöglichen. Die gesammelten 621,70 Euro wurden jetzt von den Schülern dem Leiter der Jugendhilfe der Stiftung Sankt Johannes, Norbert Eszlinger, übergeben.

Die Stiftung Sankt Johannes mit Sitz im schwäbischen Schweinspoint stellt mit derzeit insgesamt 40 Plätzen in etwa die Hälfte aller im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen verfügbaren Kapazitäten für die Unterbringung unbegleiteter Minderjähriger. Gerade für die 20 Jugendlichen in der Containerwohnanlage, die weder über einen Gemeinschafts- noch einen Gesprächsraum verfügen, sei ein Kicker eine Supersache, so Eszlinger.

Das gemeinsame Spielen erleichtere den Jugendlichen das Ablenken von der permanenten Sorge über Angehörige, die zu Hause geblieben sind oder das eigene Schicksal. Nachdem die großzügige Spende durch die Schülersprecherin Lena Ledwon überreicht worden war, wurde der Kicker umgehend von Theodor Porada (Schulleiter der Mittelschule Neuburg), Markus Bach (Schulsozialarbeiter), Azad Isik (Schülersprecher) und Norbert Eszlinger mit einigen Spielchen eingeweiht.

Als die jugendlichen Bewohner am Nachmittag den Kicker in Betrieb nehmen durften, war die Freude groß. Mittlerweile vergeht kaum Zeit, ohne dass wenigstens zwei Jugendliche "kickern". Vielleicht ist das schon die Vorbereitung auf das mittelfristig geplante Tischkickerturnier, bei dem Jugendliche aus der Mittelschule und Jugendliche aus der Jugendhilfe der Stiftung miteinander antreten werden.

Diese Idee von Schulsozialarbeiter Markus Bach fand durchaus Anklang. Man denkt auch an weitere Aktivitäten, um den jungen Flüchtlingen das Erlernen der deutschen Sprache und die Integration zu erleichtern.