Kelheim - Gleich dreifach haben sich die Ehrenamtlichen und vor allem die Kundinnen und Kunden der Kelheimer Tafel freuen können: Wie schon im Vorjahr meldete sich wieder die Grundschule Painten bei der Tafel.
Mit einer stattlichen Anzahl an Kisten mit Sach- und Lebensmittelspenden wollten die Schüler einen Beitrag zur Versorgung Bedürftiger leisten. Wenige Tage später besuchten die Klassen fünf und sechs der Mittelschule in Riedenburg den Tafel-Laden in der Kelheimer Brunngasse. Aus einer Advent-Besinnung mit der Frage "Was wünschen wir uns? " heraus entstand die spontane Spendenaktion. Die Schüler ernteten dafür Lob und Anerkennung von Raimund Fries, der über die Aufgaben der Tafel informierte. Als besonders großzügiger Spender hatte sich am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien erneut die Schülermitverantwortung (SMV) des Donau-Gymnasiums Kelheim angekündigt. Denn bereits zu Beginn des Schuljahres war es beschlossene Sache: Die Schüler würden, wie in den vergangenen Jahren, wieder eine große Spendenaktion zugunsten der Tafel organisieren.
Die SMV wollte damit ein Zeichen setzen, dass auch an die gedacht wird, die auf Grund von Arbeitslosigkeit oder anderen Ursachen nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Eifrig trug man Sachspenden zusammen. Besonders aufwendig jedoch war im Vorfeld das Zusammenstellen von Geschenktüten mit Artikeln zur Körperpflege, die ansonsten nicht zum Sortiment der Tafel zählen: Deodorants, Shampoo, Duschbad, Zahnbürsten, Zahnpasta, dazu Putzmittel, Waschpulver und mehr. So kamen die beiden Betreuungslehrkräfte Ulrike Eckert und Christian Pöllath zusammen mit einer Abordnung der SMV und ihren Sachspenden zur Tafel. Mehr als 100 gefüllte Geschenktüten, speziell auch auf Kinder abgestimmt, und kartonweise Lebensmittel konnten die Vertreter der Tafel in Empfang nehmen. Fries bedankte sich für diese Spendenaktion.
Bei der Ausgabe am Nachmittag ließen es sich Mia, Corinna und Lisa aus der zehnten Jahrgangsstufe nicht nehmen, den Kunden ihre Sachspenden persönlich auszuhändigen. "Mir hat es besondere Freude gemacht zu sehen, wie wir es schafften, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", resümierte Mia ihren Einsatz. "Ich war überrascht, wie dankbar und freundlich die Kunden waren. Und wie die Kinder sich freuten", meinte Corinna am Ende. Und Lisa stellte fest: "Größten Respekt haben wir vor dem ehrenamtlichen Engagement der Frauen und Männer, die hier arbeiten. Wir bedanken uns bei allen, die uns heute diese neuen Erfahrungen ermöglicht haben. "
Vor 13 Jahren, am 6. Dezember 2006, öffnete die damals neu ins Leben gerufene Kelheimer Tafel ihre Pforten in den Räumen der evangelischen Lukas-Kirche in der Bauersiedlung. Inzwischen ist die Tafel in der Brunngasse angesiedelt. Die Kelheimer Tafel versorgt Woche für Woche jeweils freitags rund 200 Personen aus Kelheim und Umgebung mit Lebensmittelspenden, die bei Großmärkten, Discountern, Metzgereien und Bäckereien abgeholt werden. Für die Abholung und die Ausgabe sind rund 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. "Wir haben Kunden, die uns auf Grund ihrer finanziellen Situation seit 13 Jahren regelmäßig besuchen müssen. Das macht schon betroffen", so Fries.
-Foto: Foto: Fries, Anzinger
