Pfaffenhofen
Schüler bekommen Gratis-Milch

18.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:03 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Früchtequark statt Schokoriegel – mit einem Frühstück aus Obst und Milchprodukten wirbt der Freistaat bei Bayerns Schülern für gesundes Essen. Nach der Gratis-Versorgung von Grundschülern mit frischem Obst und Gemüse sollen nun Milch, Joghurt, Quark und Käse dazukommen.

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Kultusstaatssekretär Bernd Sibler (beide CSU) starteten gestern in Pfaffenhofen das erweiterte Schulfruchtprogramm. Daran sollen sich in den nächsten Monaten 100 Grundschulen im Freistaat beteiligen können.

„Wir wollen unseren Schulkindern ein gesundes Frühstück mit Obst und Milchprodukten als idealen Start in den Schultag schmackhaft machen“, erläuterten Brunner und Sibler. „Ein hoher Prozentsatz der Schüler geht sogar ohne Frühstück in die Schule“, sagte Brunner. Ziel sei ein besseres Ernährungsverhalten junger Menschen. Gerade im Grundschulalter seien die Chancen groß, die Wertschätzung für Obst, Gemüse und Milchprodukte zu steigern und so den Grundstein für ein dauerhaft gesundheitsbewusstes Essen zu legen.

Die Auftaktveranstaltung fand in der Grundschule Niederscheyern statt. 352 Kinder und viel regionale Prominenz waren dabei. Die Schulleitung hatte zusammen mit den Lehrkräften ein buntes Programm vorbereitet. Rund 80 Schüler, mit überdimensionalen Symbolen für Nüsse, Trauben und anderes mehr ausgestattet und in den Farben der Früchte geschminkt, zeigten in einer gelungenen Choreografie die Zubereitung eines schmackhaften Frühstücks, bei dem sogar die Sahnetupfer nicht fehlten.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums stellt der Freistaat rund 200 000 Euro für das bundesweit einzigartige Projekt zur Verfügung. Das Schulfruchtprogramm versorge derzeit rund drei Viertel der Grundschulen – und damit etwa 333 000 Schüler – einmal die Woche kostenlos mit frischem Obst und Gemüse.

Der Landtags-SPD reicht dies nicht. Sie forderte Brunner auf, das Programm auf Kindertagesstätten auszudehnen. Bereits im Juni habe die SPD dies gefordert. Ihr Antrag werde im Oktober im Agrarausschuss verhandelt. „Wir werden sehen, ob es sich bei Brunners Vorstoß um ein Wahlkampfmanöver eines nervösen Ministers handelt oder es der Staatsregierung tatsächlich ernst ist, die Essgewohnheiten der Kinder positiv zu ändern“, sagte SPD-Agrarsprecherin Maria Noichl.