Neuburg
Schrobenhausener Mädchen trifft Neuburger Bub

Gewinner des Schülerwettbewerbs zum 40-jährigen Landkreis-Jubiläum erhalten ihre Preise

21.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:48 Uhr

Durfte seine Stimme nicht schonen, als er vor den vielen Schülern ohne Mikrofon sprach: Landrat Roland Weigert freute sich über viele kreative Ideen beim Schülerwettbewerb. - Foto: Schanz

Neuburg (szs) Zu seinem 40-jährigen Bestehen hat der Landkreis einen Schülerwettbewerb ausgerufen: Gesucht wurden pfiffige Ideen, egal ob als Bild, Film oder Geschichte. Am Dienstagnachmittag kürten Landrat Roland Weigert und sein Stellvertreter Michael Kettner die Gewinner bei einer kleinen Feierstunde im Landratsamt.

Kinder bringen komplizierte Sachverhalte manchmal erstaunlich einfach auf Punkt. Über das Wort „Gebietsreform“ könnte jeder mittelprächtige Politiker wohl stundenlang reden. Die Schüler der 5egt der Mittelschule Neuburg brauchten nur einen zweiminütigen Film, um zu erklären, um was es geht – sie haben die Geschichte als Märchen verpackt.

Es war einmal ein hübsches Mädchen aus Schrobenhausen, das sich einsam fühlte. In ihrer Stadt fand sie keine Freunde. Also machte sie sich auf in die große weite Welt, um einen Seelenverwandten zu finden. Zunächst führte sie ihre Reise nach Ehekirchen – doch da fand sie niemanden. Sie zog weiter und landete in Neuburg. Dort gefiel ihr zwar die Altstadt mit dem prächtigen Schloss, doch einen Freund fand sie auch dort nicht. Sie wollte also schon den Heimweg antreten, als sie hörte, dass gerade das Schlossfest beginnt. Als sie so über den Karlsplatz schlenderte und all die vielen Menschen in ihren altertümlichen Kostümen sah, rempelte sie ein lustiger Bub an – und siehe da: Liebe auf den ersten Blick. Doch ihr Vater, ein waschechter Schrobenhausener, wollte von einer Heirat gar nichts wissen: „Was willst Du denn von einem dahergelaufenen Neuburger“ Die Liebe schien aussichtslos. Da kam eine gute Fee und zauberte eine Gebietsreform. Plötzlich waren Neuburg und Schrobenhausen in einem Landkreis vereint – und der Vater konnte der Heirat nicht mehr im Wege stehen.

Unter dem Gelächter der Gäste bei der Preisverleihung regte Michael Kettner an, den Märchenfilm auch den Kreisräten einmal zu zeigen, da könnten sie noch was lernen. Und die Lehrerin Andrea Obermeier erzählte stolz: „Die Geschichte haben die Kinder sich selbst überlegt. Nur die gute Fee mit der Gebietsreform haben wir eingebracht.“ Auch die anderen preisgekrönten Arbeiten strotzten vor Kreativität: Bunte Bilder zeigten viele Facetten des Landkreises, Bastelarbeiten verdeutlichten das gewünschte Wir-Gefühl, frei nach dem Motto des Wettbewerbs „Zusammengehören – zusammen wachsen“.

Landrat Roland Weigert lobte die Arbeiten: „Mir und dem Kreistag war es ein Anliegen, Euch am Landkreis-Jubiläum zu beteiligen und mit dem Schülerwettbewerb ist uns das gelungen, wie die tolle Resonanz zeigt.“ Bei so viel guten Ideen war es für die Jury um Viktor Scheck vom Berufsverband für bildende Künste gar nicht so einfach, die besten zu küren. In drei Jahrgangsstufen gelang es nach langen Sichtungen dann aber doch.

Den ersten Platz bei den Jüngsten – bis zur vierten Jahrgangsstufe – gewann die vierte Klasse der Isabella-Braun-Schule Neuburg mit einer Bastelarbeit „Do san mir dahoam“, was den kleinen Künstlern einen Besuch in einer Kindervorstellung des Stadttheaters einbrachte. Die Siebtklässler der Paul-Winter-Realschule Neuburg gewannen mit einem „Landkreispuzzle“ inklusive Geländerelief den ersten Platz bei den fünften bis siebten Jahrgangsstufen und dürfen sich auf einen Aktionstag im Haus im Moos freuen. Und einen Kletterkurs im Abenteuerpark Altmühltal sahnte die 9fp der Mittelschule Neuburg ab, die im Schülergarten ein aufwendiges „Landkreisbeet“ mit großen Holzwappen angepflanzt hat.

„Wenn wir nach vorne blicken, dann kommt der jungen Generation, also Euch allen, eine entscheidende Rolle zu“, erklärte Weigert – die Ergebnisse stimmten zuversichtlich.