Schrobenhausen
Schrobenhausener Ärzte wollen Kollegen helfen

Krankenhaus in Damaskus braucht medizinische Geräte - Spendenaktion angelaufen

25.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:23 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Rund 500000 Tote, 1,5 Millionen Invaliden und ein weitgehend zerstörtes Land - das sind die Folgen des Krieges in Syrien, wie der Chefarzt des italienischen Krankenhauses in Damaskus, Joseh Fares, meldet.

Das Krankenhaus, das Don-Bosco-Schwestern leiten, braucht dringend finanzielle Unterstützung, um medizinisches Gerät wie EKG, Laryngoskope, Spritzpumpen, Oximeter und auch Bettwäsche einkaufen zu können. Einige Schrobenhausener Ärzte, unter ihnen der Urologe Eckhard Reineke, möchten sie dabei unterstützen.

Über den Pfaffenhofener Verein "Freundschaft mit Valjevo" kann man das italienische Krankenhaus in Damaskus unterstützen. Mehrere Schrobenhausener Ärzte helfen schon mit und hoffen auf weitere Unterstützung über das Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen, DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort "Krankenhaus Damaskus". Der Verein stellt auf Wunsch eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt aus.

Seit über 100 Jahren besteht das italienische Krankenhaus in Damaskus. Seine Leiterin Schwester Carol Tahhan stammt aus einer christlichen Familie in Aleppo und hat sich erst nach einem Chemiestudium für den Beruf einer Ordensschwester entschieden. Die syrische Bevölkerung ist infolge des Krieges völlig verarmt. Das italienische Krankenhaus bietet Kranken und Verletzten deshalb im Rahmen seines Programmes "Offenes Krankenhaus" eine kostenlose Behandlung. Es ist offen für alle Bedürftigen, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung. Auf diese Weise will es einen Beitrag zu Verständigung und Versöhnung in Syrien leisten.

Über die Hälfte der Ärzte und des Fachpersonals haben wegen des Krieges das Land verlassen. Für die Krankenhäuser, so Schwester Tahhan, ein gravierendes Problem, weil die gebliebenen Kräfte doppelt so viel arbeiten müssen.

Ein noch größeres Problem sind die Sanktionen, die nach den USA auch die EU-Staaten seit 2011 gegen Syrien verhängt haben. Sie verhindern, dass das Land wie früher durch Exporte in die EU benötigte Devisen erwirtschaften und die erforderlichen Rohstoffe und Maschinen für seine Industrie und Landwirtschaft auf dem Weltmarkt einkaufen kann.