Schrauben und Basteln aus Leidenschaft

24.09.2006 | Stand 03.12.2020, 7:31 Uhr

Untereggersberg (er) "Junge Leute und alte Autos, die kannst du zu allem gut hernehmen." Monika Jaud aus Dietramszell sitzt inmitten des Fahrerlagers im Gras, schäkert mit den Teammitgliedern und genießt die Rennatmosphäre in vollen Zügen. Da wirft sie schon mal so einen Satz in die fröhliche Runde und wartet auf das Echo.

Acht Köpfe ist ihr Team vom MSC Garstwies stark, und alle zusammen verbringen sie mit ihren Autos das Rennwochenende in Untereggersberg. Die Gespräche drehen sich um Motoren, Benzin und den vergangenen Sommer, der für sie bald von der Winterpause abgelöst wird.

Noch aber scheint die Sonne, und der Asphalt ist griffig. Monika fährt einen Triumph TR 250 mit 1600 Kubikzentimetern aus dem Jahr 1968. Die Autos der Kameraden sind im gleichen Zeitraum vom Band gelaufen, und alle haben sie die Strecke von Dietramszell bis ins Altmühltal auf der eigenen Achse zurückgelegt. Drei Mechaniker sind im Team dabei. Das ist gut so, denn alle anderen pumpen sie um ihr Wissen an. "Wer nichts selber machen kann, braucht viel Geld", lautet die Fahrerweisheit von Gabriel Geissler.

Er ist einer dieser Fachleute, und für ihn gehört das Schrauben und Basteln an den alten Autos untrennbar zum Besitzerstolz dazu. "Wenn man selber schraubt und repariert, hat man viel mehr Achtung vor dem, was da gebaut worden ist", versichert er, und die anderen nicken dazu. Er findet es zwar reizvoller, richtige Rennen zu fahren, statt – wie hier in Eggersberg – möglichst in allen Läufen die gleiche Zeit für die abgemessene Strecke zu benötigen.

Dennoch genießt auch er das Leben im Fahrerlager, den Geruch nach Benzin, heißem Öl und den Lärm der Rennläufe. Drei Mal war er in den vergangenen Jahren mit seinen Freunden schon beim Riedenburg Classic mit dabei, und nie ist es ihnen um Sieg oder Niederlage gegangen. "Wir fahren nicht wegen eines Pokals, sondern aus Spaß am Fahren", versichern sie. Ihre Taktik ist dabei so einfach wie genial: "Wir geben vollen Stoff und fahren so schnell wie möglich rauf, denn da sind die Unterschiede am geringsten", glaubt Gabriel Geissler. Immerhin ist er in den Vorjahren damit schon mal auf d em dritten Platz gelandet.

Für Monika Jaud hat das Treffen in Eggersberg noch andere Reize: "Das Oldtimerrennen ist gut organisiert, die Strecke ist wunderschön, und die Landschaft im Altmühltal sowieso", schwärmt sie und blinzelt in die Sonne. Während sie und ihre Teamkameraden noch im Gras sitzen, rollen andere schon wieder zur nächsten Runde. Was denn das schönste an den Pausen zwischen den Rennen ist, werden die Teilnehmer aus Dietramszell gefragt. "Sich auf den nächsten Start freuen", schießt die prompte Antwort hervor.