Eichstätt
Schrammel-selig und ein Solo für Dackel

Volles Haus beim Heurigen des MuT e.V. 800 Euro für die Eichstätter Tafel

06.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Wein, Musik und viel zum Lachen gab es beim Heurigen des Eichstätter MuT e.V. im Trachtenheim. - Foto: Wein

Eichstätt (eha) Grinzing, der Prater, die ungarische Puszta: Am vergangenen Samstag hat sich das Eichstätter Trachtenheim in all diese Orte verwandelt, als die "Schrammelmusi" des Eichstätter Mut e.V. bei ihrem Heurigen aufspielte.

Manchmal braucht es eben nur ein paar Takte Musik, um in die weinselige Atmosphäre der einstigen k.u.k.-Monarchie einzutauchen - und das gelang der Mut-Schrammelmusi hervorragend. Das Geiger-Trio Gabriela Held, Klaus Kopischke und Thomas Herrler, Josef Adametz an der Gitarre, Georg Irmer am Maurerklavier sowie Andreas Kaffka an der Klarinette und Tobias Frey am Kontrabass hatten dabei sowohl typische Schrammellieder im Repertoire wie auch anspruchsvolle Stücke, darunter den "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Johannes Brahms. "Den spielen's im Sissi-Film bei Graf Andrássy", raunten sich vor allem die Damen an den Tischen zu, die - genauso wie die Herren - erstaunliche Textsicherheit bei den "kaiserlichen" Gassenhauern bewiesen.

Fröhlich wurde mitgesungen beim "k.u.k.-Infanterieregiment", bei "Im Prater blüh'n wieder die Bäume" sowie selbstverständlich weit mehr als einmal bei "Jetzt trink'n ma noch a Flascherl Wein". Hauptstimmen waren aber die beiden Sänger der Schrammelmusi, Georg Heberl und Stefan Kaspar, die sich zusammen mit den Musikern in der Mitte des Trachtenheims um einen großen Tisch gruppiert hatten und mit viel Schmelz von den "Engerln in Wien" oder vom "Flieder in Sievering" sangen.

Mucksmäuschenstill wurde es, als sich die beiden sängerische Unterstützung von Klaus Kopischke, Josef Adametz und Georg Irmer holten und a cappella einen Fünfgesang anstimmten.

Herrlich launig war auch die Moderation von Gerhard Julius Beck, der unter anderem versuchte, die ledigen Musikanten an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen und dabei auch versehentlich den verheirateten Bassisten anpries - unter Protest der anwesenden Ehefrau und großem Gelächter des Publikums. Ein großer Spaß waren auch Becks Auftritt als "charmante" Wiener Klofrau und sein sängerisches Solo mit "Wenn ich mit meinem Dackel...", wofür er sich kurzerhand einen zufällig anwesenden Dackel unter den Arm klemmte.

Ganz im Gegenteil zum Hund, der nach einer Strophe doch wieder zum Frauchen wollte, kostete das Publikum Becks Auftritt genauso wie den ganzen Abend aus und zeigte sich dabei auch spendabel. Der Eintritt zum Heurigen war nämlich frei, doch wurden Spenden für einen guten Zweck gesammelt. 800 Euro - aufgerundet durch die Wirtsleute Strobl und den Mut e. V. - kamen so für die Eichstätter Tafel zusammen.