Eichstätt
Schräge Figuren, Ulk und Philosophie

Eichstätter Kabaretttage 2018 mit vielfältigem Programm Vorverkauf für die sechs Abende hat begonnen

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Foto: Stefan Meyer

Eichstätt (EK) Ein vielfältiges Programm hat Veranstalter Fred Pfaller für die inzwischen 17. Auflage der Eichstätter Kabaretttage auf die Beine gestellt. Hier die Termine im Einzelnen.

STEFAN LEONHARDSBERGER

Den Anfang macht Stefan Leonhardsberger am Samstag, 6. Januar, im Alten Stadttheater mit seinem neuen Programm "Rauhnacht". Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Der österreichische Schauspieler und Sänger bietet eine Mischung aus Kabarett und Alpenwestern und schlüpft dabei in viele verschiedene Rollen. Die Handlung spielt in der Silvesternacht, in der Nora, die Tochter des Höllerbauers, verschwindet. Auch in der angesehenen Schottergrubendynastie Röbelreiterer liegen zwischen Raclette, Sekt und Neujahrskonzert die Nerven blank. Sturmtief Vladimir bringt sibirische Schneemassen, religiöse Fanatiker bereiten sich auf das Ende der Welt vor und langsam fragen sich alle: wo zur Hölle ist eigentlich Nora?

Wie in seinem Debüt "Da Billi Jean Is Ned Mei Bua" wirbelt Stefan Leonhardsberger auch in seinem neuen Programm die etablierten Kategorien der Unterhaltung durcheinander. Martin Schmid sorgt als akustischer Bühnenbildner an der Gitarre für den Live-Soundtrack und Billi-Jean-Co-Autor Paul Klambauer ist in der "Rauhnacht" wieder mit von der Partie.

Eintrittspreise für Kategorie 1 sind 25 Euro, für Kategorie 2 gibt es Karten für 22 Euro, jeweils zuzüglich Vorverkaufsgebühren.

CHRISTINE EIXENBERGER

Am Sonntag, 28. Januar, ist Christine Eixenberger auf der Gutmann-Bühne mit ihrem Programm "Lernbelästigung" zu Gast. Seit 2014 moderiert Eixenberger die BR-Comedy-Talkshow "Habe die Ehre" zusammen mit dem Kabarettisten und Parodisten Wolfgang Krebs.

In ihrem Bühnenprogramm begibt sich die Schlierseer Kabarettistin in einen Hexenkessel der gesellschaftlichen Emotionen: die Grundschule. Das Staatsexamen ist geschafft, nun muss sie sich als Referendarin durch den Bildungsdschungel kämpfen, als Teamchefin einer Mannschaft von 23 Rotzlöffeln, die mit einem Bein noch im Sandkasten, mit dem anderen schon in der Pubertät stecken. Am Ende der vierten Klasse wartet der Übertritt, und die Eltern fordern schon zähnefletschend "Gymnasium!", das Ministerium empfiehlt Gruppenpädagogik, Schulbusfahrer Sepp hingegen "a Trumm Fotzen". Die Ankündigung verspricht ein e Doppelstunde Eixenberger mit viel Bairisch, außerdem Heimat- und Sachkunde und Musik.

Einlass ist um 17.45 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Karten gibt es für 17 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.

MARTIN FRANK

Weiter geht es am Sonntag, 25. Februar, mit Kabarettist Martin Frank auf der Gutmann-Bühne. Er präsentiert sein neues Programm "Es kommt wie's kommt" in einer Vorpremiere.

Der Titel ist das Lebensmotto der 25-jährigen Bühnenfigur Martin. Er macht sich Gedanken darüber, ob es gut oder schlecht ist, einen Plan vom Leben zu haben. Er ist ausgebildeter Standesbeamter, Kirchenorganist und hat anschließend noch drei Jahre auf der Schauspielschule richtig atmen gelernt - aber gehört in den Lebenslauf eines jungen Mannes nicht mindestens ein BWL-Studium und eine Backpackingtour (bairisch: Sandlerpause) durch Australien? Sollte man mit 25 nicht langsam eine feste Beziehung haben, der Bausparer zum Einsatz kommen und sollte nicht geklärt sein, wie viele Kinderzimmer es braucht? Zumindest hat es Martin in seine eigene Wohnung geschafft - wenn auch kleiner als der heimische Hühnerstall.

Das Programm hat autobiographische Züge: Martin Frank wurde 1992 in Hutthurm im Landkreis Passau geboren. Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Bauernhof und absolvierte brav eine anständige Ausbildung zum Standesbeamten und Kirchenorganisten. Mama, Papa und Großeltern waren damit sehr zufrieden. Doch dann ließ er die Bombe platzen. Er kündigte, holte sein Abitur nach und studierte drei Jahre an der Schauspielschule Zerboni in München.

Einlass ist um 17.45 Uhr, der Beginn ist um 19 Uhr. Karten gibt es für 16 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.

BLÖZINGER

Ein weiteres Highlight der Kabaretttage ist der Auftritt des Duos Blözinger am Sonntag, 11. März, im Wirtshaus "Zum Gutmann". Blözinger, das sind die Österreicher Robert Blöchl und Roland Penzinger aus Wien. Auftreten werden die beiden mit ihrem neuen Programm "Bis Morgen". "Seien wir doch ehrlich: Wer von uns hat noch nicht darüber nachgedacht, wie es wohl sein wird oder wie es sich anfühlt, wenn wir alt werden; welche Träume, Sehnsüchte, Ängste - aber auch Freuden - damit verbunden sind", so heißt es in der Ankündigung. Ein Kritiker lobte die "vertraut blitzschnellen, präzisen Rollenwechsel", mit denen das Duo diesen Fragen nachgeht. "Etwas Wahnsinnigeres und Schrägeres - und zugleich die Fantasie Anregenderes - gibt es derzeit kaum im heimischen Kabarett-Genre", meint der Kritiker in einer österreichischen Zeitung. Das Programm hat zudem gerade den Österreichischen Kabarettpreis 2017 gewonnen.

Kennengelernt haben Blöchl und Penzinger sich 2001 bei den CliniClowns in Linz. Mittlerweile haben sie sieben Programme geschrieben und gespielt und für ihre Arbeit einige weitere Preise erhalten.

Einlass ist um 17.45 Uhr, Beginn ist um 19 Uhr. Karten gibt es für 17 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.

STEPHAN BAUER

Am Sonntag, 18. März, ist die Bühne im Gutmann frei für Kabarettist, Comedian und Moderator Stephan Bauer. Er beschäftigt sich in seinem neuen Programm "Vor der Ehe wollt' ich ewig leben" mit der Verpflichtung fürs Leben und den Folgen.

Ist die Ehe trotz hoher Scheidungsraten wirklich überholt? Sind Single-Leben, Abendabschlussgefährten und Fremdgehportale im Netz eine tragfähige Alternative? Kann man das alte Institut der Ehe nicht modernisieren? Diesen Fragen geht Bauer auf den Grund. Für Männer sei es heute zum Beispiel nicht wichtig, dass eine Frau kochen kann, sondern dass sie keinen guten Anwalt kennt. Der Mann wisse inzwischen ohnehin: Wer oben liegt, muss spülen. Wichtig sei nur noch, dass die Beziehung ausgeglichen ist: Einer hat recht, der andere ist der Ehemann. Stephan Bauer, Baujahr 1968, geht mit gutem Beispiel voran und ist nochmal vor den Traualtar getreten, getreu dem Motto: "Heiraten ist Dummheit aus Vernunft". Laut Ankündigung ist sein neues Programm auch eine Abrechnung mit der Single-Gesellschaft, erodierenden Werten und dem Gefühl von "alles geht".

Einlass ist um 17.45 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Karten kosten 16 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.

LUIS AUS SÜDTIROL

Zu guter Letzt kommt "Luis aus Südtirol" zu den Kabaretttagen. Luis-Darsteller Manfred Zöschg präsentiert sein neues Programm "Oschpele!" am Mittwoch, 11. April, ab 20 Uhr im Gutmann. Einlass ist um 18.45 Uhr. Fans wissen bereits, dass der Ausdruck "Oschpele!" in Luis' Wortschatz tief verankert ist und als einer der emotional vielseitigsten Begriffe der Südtiroler Sprache bei ihm besonders häufig zur Verwendung kommt.

Das Programm "Oschpele!" sei aber weit mehr als eine sprachwissenschaftliche Abhandlung, heißt es in der Ankündigung. Luis' Interessen seien sehr vielfältig und so beschere er dem Publikum kurzweilige Unterhaltung mit Anekdoten und philosophischen Überlegungen mit überaus logischen Schlussfolgerungen aus seinem Bergbauernleben mit tierischem Hofstaat im Ultental. Kann der Hahn im Korb seine eigentliche Aufgabe ordnungsgemäß erfüllen, wenn er sich die ganze Zeit im Korb aufhält? Ist ein Mann mit viel Holz vor der Hütte in Wirklichkeit gar kein Mann? Die wichtigste Frage aber laute immer noch: Wird Luis endlich eine Frau finden?

Karten gibt es für 21 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.

Karten für alle Veranstaltungen gibt es ab sofort bei "Franz Xaver" in der Eichstätter Spitalstadt, direkt beim Wirtshaus "Zum Gutmann", beim EICHSTÄTTER KURIER oder in allen Geschäftsstellen des DONAUKURIER.