Schon jetzt mangelt es an Fachkräften

21.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:42 Uhr

Zum Leserbrief "Die Dinge zu Ende denken" (PK vom 12. Juni), worin es um die Verkehrsplanung in und um Manching geht:Ich denke, dass die Sorgen der Manchinger CSU hier unbegründet sind, da in unserer Region eh schon ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht.

Die Stellen am Campus, bei Airbus oder der WTD werden durch Fachkräfte besetzt, die von den kleinen Betrieben, Handwerkern und Mittelständlern in der Region kommen werden, sodass hier nur eine Veränderung des Arbeitgebers stattfinden wird. Vielleicht fahren ein paar Autos dann nicht mehr nach Brautlach ins Gewerbegebiet, sondern nach Manching, aber in der Region werden es nicht mehr Pendler oder Fahrzeuge werden.

Im Ernst: Ich sehe es als politischen und auch ökonomischen Irrsinn an, solche Projekte in unserer Region zu fördern, zu unterstützen und anzusiedeln. Weder die Politik (Manching, Ingolstadt, München) noch die verantwortlichen Manager genannte Unternehmen zeigen hier Weitblick und Verantwortung für die Region! Fast jeder Handwerksbetrieb klagt darüber, dass er keine Leute mehr findet und zum Teil in der Existenz bedroht ist. Mittelständische Firmen werden durch die großen Arbeitgeber in Lohn- und Gehaltsregionen getrieben, die sich diese Unternehmen eigentlich nicht leisten können - aber ohne Mitarbeiter geht es nicht.

Mir ist klar, dass jede Kommune Gewerbesteuereinnahmen braucht, aber jede Kommune braucht auch einen Bäcker, Metzger, Installateur usw. Wenn diese vom Handwerk gut ausgebildeten Menschen alle bei den großen Firmen beschäftigt sind, wie soll unser tägliches Leben dann noch funktionieren? Kommt dann der Fliesenleger aus Leipzig, der Schreiner aus Rostock und die Semmeln und Brezen "Made in China" von Amazon? In meinen Augen krankt daran die ganze Idee des "tollen Projektes für Bayern und für Ingolstadt?".

Rainer Rossbach

Baar-Ebenhausen