Eichstätt
Schöpfer künstlichen Lebens?

Vortrag am Willibald-Gymnasium über synthetische Biologie

22.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:41 Uhr

Eichstätt (jok) Einen interessanten Einblick in die neuesten Entwicklungen der Biochemie und der Gentechnik bot Professor Christoph Griesbeck, der am Management Center Innsbruck einen Lehrstuhl für Biotechnologie innehat. Als ehemaliger Absolvent des Willibald-Gymnasiums (Abitur 1992) war er der Einladung des Fachbereichs Biologie gefolgt.

Der ehemalige Willibaldiner gab einen ausführlichen Einblick in den aktuellen Forschungsstand der Biochemie, die sich – seiner Ansicht nach – wohl in Zukunft auf die beiden Bereiche Gentechnik und synthetische Biologie konzentrierten werde. Die Gentechnik bedient sich demnach des Wissens der modernen Biologie, um eine bestimmte Information aus einem Lebewesen in ein anderes zu übertragen. Da dieser Prozess sehr aufwändig sei, gingen die Überlegungen dahin, aus den bekannten Erbinformationen künstliche Informationsträger zu bilden, die dann in reale Eiweißproteine umgesetzt werden könnten.

In der Forschung gebe es auch bereits klare Vorstellungen über Anwendung und Einsatz derartiger maßgeschneiderter Organismen. Außerdem informierte Christoph Griesbeck die Zwölftklässer über die Möglichkeiten aber auch die Anforderungen, die Absolventen eines Gymnasiums einmal an einer naturwissenschaftlich ausgerichteten Fakultät erwarten.

An vielen Universitäten und Hochschulen mündet das Bewerbungsverfahren inzwischen nach einem ersten Kontakt über Internet und einer Aufnahmeprüfung in einem Bewerbungsgespräch. Auf diese Weise wird die Zulassung nicht an einen bestimmten Notenschnitt (Numerus Clausus) gebunden, sondern die Fakultäten suchen sich ihre Studenten selbst aus. Neben fachlichem Grundwissen spielt dabei vor allem die Persönlichkeit und die Motivation des Kandidaten eine entscheidende Rolle. Der Kandidat werde zum Beispiel mit Fragen wie „Warum wollen Sie gerade an unserem Institut studieren“ oder „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren“ konfrontiert.

Dieses Auswahlverfahren hätte, so erläuterte Griesbeck, den Vorteil, dass nur äußerst wenige Studenten ihr Studium abbrechen; zudem würden diese Kandidaten nach den Abschlussprüfungen mühelos einen Arbeitsplatz finden.

Den Schülern wurde in der anschließenden Diskussion klar, dass sie mit den Kenntnissen aus dem Biologieunterricht derartig komplexe Themen, wie sie Griesbeck in Bezug auf Biochemie und Gentechnik vorgestellt hatte, zumindest im Prinzip nachvollziehen können.