Oberstimm (EK) Waschen, schneiden, föhnen – aber nicht menschliches Haar. Die Kunden von Doris Schmid haben Fell und vier Beine. Seit 2006 empfängt die gelernte Friseurin Schnauzer und Terrier in ihrem Salon in Oberstimm. In der Vergangenheit hat Schmid an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und mit den besten Hundefriseuren der Szene trainiert. Heute berät sie Hundebesitzer in der häuslichen Pflege und gibt Workshops.
Auch sie selbst besitzt vier Hunde: Westhighland-Whiteterrier-Hündin Delayla, Zwergschnauzer Pyke und die beiden Mittelschnauzer Cliff und Chivas. Als Pyke und Cliff im Jahr 2000 bei Doris Schmid eingezogen waren, versuchte sie sich erstmals an Hunde- statt Menschenhaar und entdeckte ihre Leidenschaft für den Beruf. „Es hat einfach Spaß gemacht, und so fiel es mir leicht, auf Hunde umzusteigen“, sagt Schmid.
Die Hundefriseurin hat sich auf alle Schnauzer und rauhaarigen Terrier spezialisiert, die von Hand getrimmt werden. Beim Trimmen zupft sie reife Haare mit den Fingern oder speziellen Utensilien wie dem Trimmmesser aus dem Hundefell. Neben der Augen-, Ohren- und Krallenpflege rät Schmid auch zu einer regelmäßigen Zahnreinigung: In der Regel sollten Hunde alle acht bis zwölf Wochen zum Hundefriseur. „Einige Hunde begrüßen einen freundlich, doch andere würden am liebsten gar nicht zum Hundefriseur!“, sagt sie. Je nach Verschmutzung empfiehlt sie Besitzern, auch zwischendurch ihren Liebling mit speziellen Shampoos zu reinigen oder einfach nur mit einem feuchten Mikrofasertuch abzuwischen.
Westhighland-Whiteterrier Delayla ist an das Pflegeprogramm gewöhnt. Schmid wäscht ihre Hündin mit einem speziellen Shampoo, anschließend föhnt und bürstet sie das Tier. „Regelmäßiges Bürsten ist die Voraussetzung für ein gepflegtes und gesundes Fell beim Schnauzer und Terrier“, betont die Hundefriseurin.
Im Hundesalon Schmid geht es aber nicht nur um tolle Frisuren – das natürliche Aussehen der Hunde und ihre Gesundheit steht im Vordergrund. Bei einer vernachlässigten oder falschen Pflege müssen die Tiere nämlich mit Problemen wie Juckreiz, Entzündungen und Verfilzungen rechnen. Doris Schmid lehnt mittlerweile Kunden ab, die immer wieder mit verfilzten Hunden in den Salon kommen. Denn das Thema Gesundheit steht bei ihr immer an erster Stelle.
Hintergrund Diese Fotoreportage ist im Rahmen eines Seminars an der Katholischen Universität entstanden. Studierende der Journalistik hatten von ihren Dozenten Isabell Bracker und Christian Klenk den Auftrag bekommen, eigenverantwortlich Fotoreportagen auf die Beine zu stellen. Die angehenden Journalistinnen und Journalisten haben sich unter anderem Künstler und Handwerker aus der Region als Thema auserkoren. Wir stellen hier in einer Serie einige ausgewählte Arbeiten vor.
Das Finish mit dem Föhn. -Foto: Foto: Julia Kiermes
