Advent
Schöne Bescherung

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Advent wird’s – höchste Zeit, an die Geschenke zu denken. Und das Lieblings-Geschenk aller Kinder ist seit anno dazumal eine Eisenbahn. Das gilt nicht bloß für die lieben Kleinen, sondern auch für jene erwachsenen Eichstätter, die sich im Historischen Verein organisiert haben.

Grade eben war Generalversammlung, und da haben sie bildlich gesehen ihren Wunschzettel ans Fenster geklebt. Ganz oben steht: eine Dampflokomotive für den Bahnhof Eichstätt-Stadt!

„Nanana“, sagt da das Christkind: „Ist das nicht ein bisschen hoch gegriffen“ Der Historische Verein zeigt daraufhin treuherzig, was er schon alles angespart hat in den letzten Jahrzehnten, damit am Ende eine richtig schöne Anlage zusammenkommt. Als da wären: ein morscher Prellbock. Ein betonierter Ein-Mann-Splitterbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der aussieht wie ein öffentliches Pissoir. „Und eine echte, original historische Weiche haben wir auch schon für unser Eisenbahn-Freilichtmuseum!“

Es gehört viel pädagogisches Geschick dazu, so hochfliegende Träume auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. „Hör mal, wir haben doch am Stadtbahnhof gar keinen Platz für eine echte Dampflokomotive. Und dann steht die da bloß das ganze Jahr im Weg rum.“ – „Ich will! Ich will! Ich will!“ – „Du könntest dir doch was Kleineres wünschen. Wie wäre es mit einer ... ähm ... Draisine“ – „Eine Draisine? Was (schnief!) soll denn das sein“ – „Das ist ein ganz, ganz tolles Schienenfahrzeug. Zum Pumpen, das fährt ganz von allein mit Muskelkraft! Hin und her und her und hin.“ – „Ui, das ist ja toll. Das will ich haben! Und dann habe ich ein richtiges Eisenbahnmuseum“

„Genau!“, sagt dann das liebe Christkind. „Da musst du bloß noch deine Weiche aufstellen und den Prellbock und den Splitterbunker. Und dann kannst du Eisenbahn spielen, solange du magst.“

„Ui, toll! Und wenn wir dann diese ... Draisine ... haben, danach kriege ich dann mein Stadtmuseum im Dom-Augusto-Haus? Das steht doch schon sooo lange auf meinem Wunschzettel.“ – „Eines Tages ganz bestimmt, du liebes, bescheidenes Kind“, sagt das Christkind und denkt sich insgeheim: „Das wäre dann wirklich ein Weihnachtswunder.“

Pfüat Gott, Ihr

Schlossleutnant

Lorenz Krach