Hilpoltstein
Schöne Bescherung

Hilpoltsteiner Christkind macht an Heiligabend Kinder glücklich - Anna-Lena wird zum Engel

26.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr
Motiv: Besuch bei Jule Schneider. Das Hilpoltsteiner Christkind Nicole Stadlbauer beschenkte am 24.12.2017 mehrere Kinder mit Geschenken, die vom Gewerbeverein plus pol gesponsert wurden. Foto: Tobias Tschapka −Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Wenn das Christkind kommt, dann ist es in der Regel bereits dunkel und die Kerzen am Christbaum brennen hell. Bei drei Kindern aus Hilpoltstein stand das Christkind allerdings schon am "Heilig Vormittag" vor der Tür.

Die Kinder hatten das Glück, dass ihre schriftlichen Wünsche, die sie am Weihnachtsmarkt an den Sternenwunschbaum vor der Residenz gehängt hatten, erhört wurden. Zugegeben, nicht von ganz oben im Himmel, aber doch immerhin vom Hilpoltsteiner Gewerbeverein plus pol, der diese Geschenke sponsert. Wie kürzlich schon die Präsente, die der Nikolaus in sozialen Einrichtungen der Region verteilt hatte. Aber nicht der Nikolaus, sondern das Hilpoltsteiner Christkind persönlich hatte nun die Ehre, die Geschenke auszuliefern. Kutschiert wurde das himmlische Kind, das in diesem Jahr erstmals von Nicole Stadlbauer gemimt wird, von ihrer Schwester Nadine.

Das erste Mal stoppte das Christkind-Taxi in Hofstetten bei der Familie Bernritter. Die sechsjährige Wolke konnte es erst gar nicht glauben, wem sie da die Tür öffnete. Auch ihre ein Jahr jüngere Schwester Enja bekam große Augen, als das Christkind auf einmal im elterlichen Wohnzimmer stand. Es war nur ein kleiner Umschlag, den es Wolke überreichte, aber der hatte es in sich: Zwar war es kein Pferd, und darum schaute auch "kein Huf aus dem Umschlag heraus", wie die Schwester richtig bemerkte, aber über die beiden Reitstunden in Heuberg freute sich Wolke fast genauso wie über ein leibhaftiges Pferd unterm Weihnachtsbaum. Los gehen die Reitstunden aber erst nach dem Winter, "denn die Pferde haben jetzt leider Pause", erklärte Wolke. Bedanken wollte sie sich beim Christkind für das tolle Geschenk dann aber doch gleich. Mit "Jingle Bells", vorgetragen auf der Flöte. "So toll hat sie das ja noch nie gespielt", freuten sich Vater Matthias und Mutter Carolin, ehe sie zusammen mit ihren Töchtern das Christkind wieder zur Tür begleiteten. "Kommst du heute Abend nochmal?, fragte Wolke zum Abschied hoffnungsvoll, doch das musste Nicole verneinen. "Ich habe noch sooo viele andere Kinder zu besuchen…", tröstete sie das Mädchen.

Zum Beispiel die fünfjährige Jule Schneider. An deren Paket musste das Christkind ganz schön schleppen, denn das riesige Playmobil-Feenboot ist richtig schwer. Natürlich war auch bei Jule die Überraschung groß, dass auf einmal das leibhaftige Christkind vor der Türe steht, aber die Aufregung legte sich schnell, denn die beiden sind schließlich "alte Bekannte". "Weißt du noch, ich war das erste Kind, was beim Weihnachtsmarkt auf der Bühne bei dir war", erinnerte Jule das Christkind an ihre erste Begegnung.

Auch ansonsten war die Tochter von Julia und Tobias Schneider ganz schön selbstbewusst: "Es gibt ja Leute, die behaupten, du wohnst im Himmel, aber ich glaube ja, du wohnst im Rathaus", ließ sie das verdutzte Christkind wissen.

Ben Weinbrenner war das dritte beschenkte Kind der Tour - und mit zweieinhalb Jahren auch das jüngste. Ihn gab es sogar doppelt, zumindest auf den ersten Blick, denn Ben hat neben drei weiteren Geschwistern auch noch einen Zwillingsbruder. Aber selbstverständlich hatte auch hier das Christkind für alle Brüder und Schwestern der "Glückskinder" eine Kleinigkeit mitgebracht, denn niemand sollte sich schließlich benachteiligt fühlen, weil er oder sie erst am Abend Geschenke auspacken darf. Ben guckte erst ein bisschen verschreckt angesichts der goldenen Gestalt, die auf einmal an der Tür stand, aber die Eltern Corina und Joachim beruhigten ihren Sprössling schnell, und als er entdeckte, dass in dem mitgebrachten Paket die von ihm so sehnlichst gewünschte Duplo-Eisenbahn war, da gab es für ihn kein Halten mehr.

Damit war die Tour eigentlich schon vorbei, denn es sind traditionell drei Geschenke, mit denen der Gewerbeverein jedes Jahr Hilpoltsteiner Kinder beglückt. Deswegen verabschiedete sich nun auch Peter Prochaska, der Vorsitzende von Pluspol und Organisator der Geschenketour, der diese zusammen mit seiner Tochter Anna begleitet hatte, in die Feiertage.

Aber das Christkind hatte noch eine weitere Adresse auf seinem Zettel stehen. Beim Saubermachen der Plastiksterne von den Wünschen aus dem vergangenen Jahr entdeckte Jutta Quiring von Amt für Kultur und Tourismus der Stadt noch den Wunsch von Anna-Lena Feldhusen, die schon letztes Jahr einmal eines der Engelchen vom Hilpoltsteiner Christkind sein wollte. Quiring und Christkind Nicole entschlossen sich spontan, der inzwischen Achtjährigen diesen Wunsch zu erfüllen. Sprachlos nahm Anna-Lena das Kostüm samt Flügelchen entgegen und spielte dem Christkind zum Dank auf dem E-Piano das Stück "Alle Jahre wieder" vor.

Wie passend, denn auch im nächsten Jahr wird das Christkind der Burgstadt, dass dann immer noch Nicole Stadlbauer heißt, eine Reihe von Hilpoltsteiner Kindern am 24. Dezember glücklich machen. Nach dem Besuch bei Familie Feldhusen hatte dann aber auch das Hilpoltsteiner Christkind endlich Feierabend und Zeit zum Verschnaufen nach der terminreichen Adventszeit. Denn auch das Christkind feiert Weihnachten gerne besinnlich und ruhig im Kreise der Familie.