Schrobenhausen
"Schön schwarz", aber nicht neu

Zu teuer: Die Sanierung der Paarstraße wird zunächst verschoben, nach den Arbeiten der Stadtwerke bekommt die Straße eine einfache Asphaltdecke

13.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:38 Uhr

Schrobenhausen (bsx) Preisfrage: Wie spart man schnell 150000 Euro im laufenden Haushalt ein?

Ganz einfach: Indem man Projekte, die man bereits beschlossen hat, auf unbestimmte Zeit verschiebt. So geschehen am Dienstag im Umwelt- und Bauausschuss. Objekt der nun doch nicht mehr vorhandenen Begierde: eine sanierte Paarstraße.

Geplant war eigentlich, wenn in diesem Jahr das Fernwärmenetz und einige Kanalleitungen in der Straße verlegt werden, gleich den Straßenbelag zu erneuern. 150000 Euro waren dafür im Haushaltsplan für dieses Jahr vorgesehen, 20000 im nächsten. "Da haben wir uns relativ spontan drauf eingelassen, den Weg mitzugehen", erklärte Helmut Rischer vom Tiefbauamt. So oder so stehe nun aber fest, dass die angedachten 170000 Euro nicht ausreichen werden. Um die Straße zu sanieren, werden voraussichtlich weitere 85000 Euro fällig. Gesamtkostenpunkt für die Stadt: 255000 Euro - eine Entscheidung des Bauausschusses muss her. Wird das Geld bereitgestellt und der Haushalt, dessen Vorentwurf vom Finanzausschuss bereits abgesegnet wurde, noch einmal geändert? Nicht, geht es nach Rudi Koppold (FW). Ihm gefalle die Idee, dass die Paarstraße erneuert werde. Aber doch nicht für so viel Geld. "Ein ganz einfacher Ausbau mit Deckschicht ist ausreichend", fand er. "Dabei hätte ich kein gutes Gewissen, ich würde das nicht empfehlen", antwortete Helmut Rischer. Die Straße sei viel befahren, sozusagen ein Schlüsselloch. "Wenn man's macht, dann möglichst gut", sein Urteil.

Die zündende Idee kam von Gerhard Winter (CSU). Was, wenn man die eigentliche Sanierung erst einmal verschiebe und die Stadtwerke die Straße wieder schließen? Schließlich werden in der nächsten Zeit um die Paarstraße herum noch weitere Bauarbeiten fällig, ein Brückenbau steht beispielsweise an und ein Straßenkataster, das über den Zustand der Straßen Auskunft gebe, sei ja auch noch in Arbeit. Damit konnte sich auch Stefan Eikam (SPD) anfreunden. "Dann machen wir es jetzt nicht", stimmte er zu. Seinen Segen zur Verschiebung des Projekts gab auch Bürgermeister Karlheinz Stephan, mit einer Bedingung: Die Leerrohre für den späteren Breitbandausbau sollen gleich mit den Arbeiten der Stadtwerke verlegt werden. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus. "Und dann machen wir es wieder schön schwarz", schloss Rudi Koppold zufrieden, der die neue , aber eben doch nicht so neue Aspahltdecke der Paarstraße wohl schon vor seinem inneren Auge sah.