Marquardsholz
Schnelles Internet, nur nicht für alle

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Marquardsholz (mes) Eigentlich hätte eine schnelle Internetverbindung bei der Bürgerversammlung in Marquardsholz am Dienstagabend kein Thema mehr sein sollen. Eigentlich, denn beim eigenwirtschaftlichen Ausbau des Netzes durch die Firma Inexio sind nicht alle bedacht worden.

Sieben Anwesen kommen laut Bürgermeister Markus Mahl nicht in den Genuss einer schnellen Leitung, da ein Verteiler nicht angeschlossen worden sei. "Das ist ungünstig."

Dass Inexio den Verteiler nachträglich anschließt, davon gehen Mahl und Hilpoltsteins geschäftsleitender Beamter Herbert Walter nicht aus. "Der Anschluss wäre sehr aufwendig, das ist für Inexio wirtschaftlich nicht darstellbar", sagt Walter. Es gehe da um mehrere zehntausend Euro. Zudem sei das Förderverfahren, bei dem Inexio zum Zuge kam, eher eine Willenserklärung als eine unbedingte Verpflichtung, den ganzen Ort anzuschließen. Ein Rechtsstreit würde sich wahrscheinlich über viele Jahre hinziehen - bei ungewissem Ausgang.

Ein Ausweg wäre, die restlichen Anwesen in ein künftiges Förderverfahren aufzunehmen. Das wäre dann in zwei oder drei Jahren relevant. Oder die Telekom übernimmt das Marquardsholzer Netz und schließt die Lücke. Als Stadt habe man keine Präferenzen bezüglich des Betreibers, sagt Mahl. Allerdings bleibt hier die Frage, ob Inexio mitmacht. Gesucht wird aber auf alle Fälle nach einer Lösung. "Wir wollen, dass es in Marquardsholz gleiche Bedingungen gibt", sagt Mahl.

Noch immer nagt an den Bürgern offensichtlich das verlorene Bürgerbegehren zur Umgehung. An den Marquardsholzern vor allem dann, wenn sie sich über die Jahnstraße auf den Altstadtring quälen. So lautete der Vorwurf, dass der Stadtrat immer mehr Bau- und Gewerbegebiet ausweise, aber es nicht schaffe, den Verkehr zu entflechten. Mahl entgegnete, dass die Entscheidung, keine Umgehung zu bauen, nicht nur die des Stadtrates, sondern auch die der Mehrheit beim Bürgerbegehren war. Kritisiert wurde auch, dass bei Umleitungen auf der Autobahn viele den Stau vor Hilpoltstein umgingen, indem sie durch Marquardsholz fahren. Darauf hätte man wenig Einfluss, so Mahl. Zumal vor allem Ortskundige diese Route nutzten.

In Sachen Bauplätze gibt es für den Ort wenig Neues, da die freien Bauplätze alle in privater Hand seien. Damit die Stadt neue Flächen ausweise, bräuchte es laut Mahl mehrere Bewerber, das Gebiet sollte gut erschließbar sein und die Stadt müsste es erwerben können. Positive Signale gibt es hingegen für den Radweg am Solarer Berg. "Der wird in absehbarer Zeit optimiert", verspricht Mahl.