Allersberg
Schneller Zugriff auf alte Akten

Annett Haberlah-Pohl bringt Archiv des Marktes Allersberg auf den neuesten Stand

22.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:14 Uhr

Annett Haberlah-Pohl präsentiert eines der alten Schriftstücke, die in der neu geordneten Registratur des Marktes Allersberg ihren Platz gefunden haben - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Das Archiv des Marktes Allersberg kann jetzt auch schnell auf Dokumente aus den Jahren 1945 bis 1980 zurückgreifen. Das bislang ungeordnete Material ist von Annett Haberlah-Pohl im Laufe von drei Jahren eingehend gesichtet worden und fand nun im Rathaus auf rund 45 Regalmetern Platz.

Hintergrund für die Maßnahme war der Umbau des Allersberger Rathauses. Dabei mussten sowohl der Dachraum als auch die darunter liegenden Büroräume für die Bauarbeiten freigemacht werden. Bei der Zwischenlagerung in den Räumen des Gilardi-Anwesens wollte man die Gelegenheit nutzen, den bisher ungeordneten Teil aus den Jahren 1945 bis 1980 zu sortieren. Für diese Maßnahme hat der Markt Annett Haberlah-Pohl beschäftigt, die schon zahlreiche Archivierungen gemacht hat und nun mit Ende des Monats April ihre dreijährige Tätigkeit beim Markt wieder beendet.

In den drei Jahren hat Haberlah-Pohl nicht nur das komplette Schriftgut des Marktes gesichtet, sondern sich eben besonders den Dokumente aus den Jahren 1945 bis 1980 gewidmet. Rund 45 Regalmeter sind nun aus dem Registraturbestand dieser Zeit übrig geblieben.

Bei der Sortierung hat Haberlah-Pohl auch vereinzelt ältere Schriftstücke gefunden, die in die bereits bestehenden Archivverzeichnisse eingefügt wurden. Ein recht umfangreicher Bestand waren die noch in Kartons verpackten, vom Amtsgericht Hilpoltstein übernommenen Erbhofakten des früheren Anerbengerichts Hilpoltstein, die für Erbhöfe der früheren Gemeinden Allersberg, Birkach, Brunnau, Ebenried und Lampersdorf existieren. Das Anerbengericht war in der NS-Zeit nach dem Reichserbhofgesetz geschaffen worden, das Höfe vor „Überschuldung und Zersplitterung im Erbgang zu schützen“ hatte. Aber auch auf eine handschriftliche Zettelsammlung war Haberlah-Pohl bei ihrer Arbeit gestoßen, die sie als eine Zehnbeschreibung des Ortes Ebenried identifizieren konnte, das die Jahre 1684 bis 1723 betrifft.

Zu dem neu aufgearbeiteten Archiv kommen die Akten des Fabrikarchivs der Firma Gilardi mit mehr als 30 Regalmetern und ein Gemeindearchiv, das im 16. Jahrhundert beginnt und bis 1930 reicht – weitere knapp 70 Regalmeter. Zum neuen Archiv gehören zudem das Schularchiv, das Archiv des früheren Schulverbands und die Geschäftsführung des Zweckverbands Brunnbach-Gruppe. Dadurch besteht das gemeindliche Archiv nun aus rund 180 Regalmetern, auf deren Akten die Rathausmitarbeiter jederzeit Zugriff haben.