Beilngries
Schnell überredet

Silvia Niedermeier freut sich als neue Leiterin der Kolping-Theatergruppe Beilngries auf diese Aufgabe

21.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:31 Uhr
Als neue Spielleiterin des Beilngrieser Kolpingtheaters stellte Kolpingchef Edi Babiel Silvia Niedermeier vor. −Foto: Foto: Adam

Beilngries (DK) Die Theatergruppe der Kolpingfamilie Beilngries steht unter neuer Leitung. Künftig wird sich Silvia Niedermeier um die Regie kümmern. Ihr Stellvertreter, der für Organisatorisches und Werbung zuständig sein soll, steht noch nicht fest.

Lange suchen musste Kolpingchef Edi Babiel nicht nach einem neuen Verantwortlichen für seine Theatergruppe. "Spontan kam mir die Idee, Silvia zu fragen und sie hat keine Sekunde gezögert, sondern gleich zugesagt", freut sich Babiel. Trotzdem habe er ihr ein paar Tage Bedenkzeit gegeben, um mit Mann und Familie zu sprechen, sich selber mit dem Thema vertraut zu machen. Aber ihr Entschluss stand fest: "Ich mache das." Damit hat die Kolpingfamilie Beilngries mit der Beilngrieserin Silvia Niedermeier eine neue Theaterleiterin.

Von 1985 bis 1988 stand die 52-Jährige selbst auf der Bühne der Kolpingfamilie. "Es hat mir Spaß gemacht, aber dann kamen andere Interessen und Verpflichtungen, Familie, andere Vereine?, erinnert sie sich. Seitdem hat sie sich mit Theaterspielen nicht mehr befasst, nicht als Schauspielerin, nicht als Regisseurin und nicht einmal als Theaterbesucherin. "Wenn ich was aufhöre, höre ich es auf", erklärt sie dazu schmunzelnd.

Um sich einen Einblick in die Aufführungen und den Stil der vergangenen Jahre zu verschaffen, hat sie deshalb von Edi Babiel Aufzeichnungen ehemaliger Stücke erhalten, sämtliche Broschüren und natürlich auch eine Menge Informationen in Gesprächen. Für Silvia Niedermeier ist klar: Die neue Aufgabe traut sie sich auf alle Fälle zu. "So wie ich das sehe, sind eine ganze Menge sehr guter und engagierter Schauspieler dabei, die alle eine Mordsfreude am Spielen haben. Ich lege viel Wert auf Teamarbeit und so wie ich das ganze Team mit einbeziehen möchte, hoffe ich auch auf deren Unterstützung", sagt sie und betont: "Grundsätzlich lassen wir alles, wie es war?. Die Richtung und den Stil für die Stücke will sie allerdings schon vorgeben, auch wenn sie die endgültige Entscheidung dann mit allen absprechen möchte. "Bayerisch gschert darf es gern sein, aber keinesfalls vulgär", betont die neue Spielleiterin.

Konkrete Gedanken zum Stück für Ostern 2019 hat sie sich noch nicht gemacht. "Erst einmal werde ich schauen, welche Personen mitspielen möchten, danach wähle ich dann das Stück aus", gibt sie ihre Planungen bekannt. Ein Vorschlag liegt ihr schon vor, denn Andreas Leopold, der heuer noch gemeinsam mit Christian Celler die Regie geführt hat, hat selbst wieder einen Dreiakter geschrieben und an Edi Babiel übergeben. Diesen Dreiakter wird Silvia Niedermeier nun erst einmal lesen. "Wenn wir wissen, wie viele Personen mitspielen wollen, entscheiden wir, ob es zusammenpasst", sagt sie. Auf die Unterstützung von Leopold könne die künftige Theaterleiterin bei Bedarf zählen, teilt Babiel mit, auch wenn Leopold und Celler den Posten als verantwortliches Regisseur-Duo nach ihrem riesigen Erfolg mit "Arsen und Spitzenhäubchen" niedergelegt haben. "Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen" wie Edi Babiel mitteilt.

Er lege großen Wert darauf, dass durch die neue Regieleiterin nun für viele Jahre Ruhe und Kontinuität einkehre. "Es muss nicht jedes Jahr alles neu, groß und aufwendig gestaltet werden. Wir engagieren uns alle ehrenamtlich, vom Bühnenbauer bis zum Schauspieler, deshalb ist es mir wichtig, dass niemand überfordert oder nur für einen Bereich wie das Theater eingespannt wird", erklärt Babiel. Finanziell seien die Einnahmen des Theaters neben der Altkleidersammlung der wichtigste Posten für die Kolpingfamilie. Deshalb wurde nun, im Zuge der Neugestaltung, auch gleich beschlossen, die Technik künftig wieder selbst zu übernehmen und Ausgaben dafür einzusparen. "Wir werden mit unseren Bühnenbauern beraten, was wir dringend benötigen für eine solide Grundausstattung und dann einen Antrag bei der Willibald-Schmidt-Stiftung auf Bezuschussung stellen. Wenn das bewilligt wird, können wir hoffentlich auch in diesem Bereich künftig wieder komplett ehrenamtlich arbeiten", plant Babiel. Seine Wünsche an Theaterstücke definiert der Kolpingchef klar: "Sie sollen vernünftig sein. Das heißt, sie sollen im personellen und finanziellen Rahmen bleiben, nicht zu lange dauern und den Leuten Spaß machen."
An Silvia Niedermeier werden diese Vorgaben nicht scheitern, verspricht sie.

Die neue Leiterin ist nun gespannt auf die Zusammenarbeit mit den Schauspielern bei den Proben. "Es ergeben sich dabei so tolle kreative Ideen, wenn die Leute selber mitmachen und miteinander agieren. An den ersten Auftritt denke ich noch gar nicht, der ist in weiter Ferne, Bedenken habe ich überhaupt keine. Ich freue mich sehr auf alle die Aufgaben, die jetzt auf mich zukommen."

 

Regine Adam