Pfaffenhofen
Schlussspurt bei der Millionensanierung

Umbau des Landratsamts läuft seit fünf Jahren Im Herbst soll die Maßnahme endlich fertig werden

10.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr
Jetzt wissen wieder alle, wo das Landratsamt steht: Metallbauer Stefan Gessner hat Buchstabe für Buchstabe an die Fassade montiert und damit den Endspurt der langwierigen Generalsanierung eingeläutet. "Das hält für die Ewigkeit", sagte der Unterfranke von der Firma Vorndran, nachdem er den Schriftzug angeklebt hatte. −Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) In großen Lettern aus Metall prangt an der Ostseite der obersten Kreisbehörde seit Kurzem "Landratsamt". Vor fünf Jahren hat dessen Generalsanierung begonnen. Den Mitarbeitern kostete sie unzählige Nerven, dem Landkreis bislang 17,7 Millionen Euro. Im Herbst soll alles fertig sein.

"Nach fünf Jahren Baustelle sehnen alle Beteiligten das Ende herbei", zieht Karl Huber, Sprecher des Landratsamts, ein Zwischenfazit aus Sicht der Mitarbeiter. Wer jetzt schon in den bereits fertig sanierten Gebäudeteilen arbeitet, kann die Vorteile durchaus genießen. "Die neue Heizung, die dichten Fenster, die Leuchten - das hat schon alles Vorteile", räumt er ein. Wenn alles fertig ist, gehen 230 Mitarbeiter am Hauptsitz ihrer Arbeit nach. Die Außenstellen, Bauhofmitarbeiter, Hausmeister und Putzkräfte eingerechnet stehen gar 500 Bürger beim Landkreis in Lohn und Brot. "Sie alle eint inzwischen vor allem der Wunsch nach Normalität", fügt Huber an. Läuft alles nach Plan, ist es relativ bald soweit.

Im Juni 2013 hat das Mammutprojekt in der Pfaffenhofener Stadtmitte mit dem Abriss des Nordtrakts begonnen. An dessen Stelle entstand zügig ein vierstöckiger Neubau. Eine Maßnahme mit Tücken - es sei nur an die Giebelaffäre erinnert. Ab dem Jahr 2015 folgte die Sanierung und Aufstockung der Büroräume auf der Westseite, also zum Haus der Begegnung hin. Und bis ganz zum Schluss haben sich Planer und Architekten das eigentliche Haupthaus direkt am Hauptplatz aufgehoben. "Das ist auch heute noch eine einzige Baustelle", sagt Huber. Derzeit werden im dritten Stock die Akustikdecken in Saal und Foyer eingebaut, ebenso die Rauch- und Brandschutztüren sowie die Trockenbaudecken. In der ersten und zweiten Etage verlegen die Arbeiten gerade die Bodenbeläge in den Büros, stellen die Verbindungsbrücke zum Rentamt fertig und sind mit den Natursteinarbeiten im Treppenhaus beschäftigt.

Die geschätzten Kosten lagen anfangs einmal bei 14 Millionen Euro. Im Laufe der Jahre haben sie sich bislang auf 17,7 Millionen Euro erhöht. "Das ist zwar merklich, aber für die enorme Baukonjunktur zumindest ein erträgliches Maß", befindet Huber. Ein wenig weiter nach oben wird es noch gehen. Denn bisher wurden "nur" 95 Prozent der vorgesehenen Arbeiten vergeben.

Auch die Verzögerungen - eigentlich hätte Ende 2017 alles fertig sein sollen - sind für die Größe und die Komplexität der Baustelle halbwegs überschaubar. "Das Hauptgebäude soll im Sommer fertig sein", hofft Huber. Falls bis dahin die restlichen Installationen (Elektro-, Maler- und Restarbeiten beim Natursteinbelag im Erdgeschoss plus weitere Bodenbeläge in den Büros und Fluren) abgeschlossen sind.

Und von Juli bis September müssten dann auch der komplett umgeplante Innenhof des Landratsamts und die Außenarbeiten zum Hauptplatz hin endgültig fertig sein. Die Baustelle sei insgesamt "recht ordentlich gelaufen", bilanziert Huber. Für die Verzögerungen könnten nur wenige Handwerker etwas. "An ihnen zerren momentan einfach sehr viele Bauherren", kommentiert der Sprecher den enormen Zeitdruck, der in der Baubranche herrscht. Im finalen Abschnitt habe es anfangs Probleme mit dem Metallbauer und im weiteren Verlauf durchaus größere Schwierigkeiten mit dem Trockenbauer gegeben. "Da mussten wir sogar juristisch nachbessern", erinnert Huber. "Wenn es irgendwo hakt, hängen halt alle Folgearbeiten auch in der Luft."