Jetzendorf
Schlusslicht düpiert Jetzendorf

Fußball-Bezirksliga: TSV verliert Heimspiel gegen Moosburg nach schwachem Auftritt

24.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:21 Uhr
Kein Durchkommen: Benedict Geuenich (links) und der TSV Jetzendorf wurden vom bisherigen Tabellenletzten FC Moosburg um Spielertrainer Christoph Ball (rechts) und Bob Diasonama (Mitte) niedergekämpft. −Foto: Reichelt

Jetzendorf (PK) Herber Rückschlag für den TSV Jetzendorf im Aufstiegsrennen der Fußball-Bezirksliga. Der Tabellenzweite hat sein Heimspiel gegen das bisherige Schlusslicht FC Moosburg am Sonntagnachmittag nach einer schwachen Leistung mit 0:1 (0:0) verloren.

"Ich bin wirklich ratlos." Alexander Schäffler brachte die 90 Minuten seiner Elf damit komplett auf den Punkt. "Ich kann so kurz nach dem Spiel wirklich nicht erklären, was heute passiert ist. Wir waren nicht konzentriert genug, haben zu viele kleine Fehler gemacht. Das hatten wir aber alles angesprochen." Noch vor dem Spiel hatte Schäffler ausgiebig davor gewarnt, dass es kein Zuckerschlecken gegen Moosburg wird - er sollte Recht behalten.

Es war nicht so, dass Jetzendorf keine Chancen hatte: Leon Grauvogl zum Beispiel hätte in der 18. Minute für das 1:0 sorgen können. Nach einem Fehler im Aufbauspiel spielten die Jetzendorfer schnell in die Spitze, Grauvogl kam zum Abschluss, der Ball ging knapp rechts am Tor vorbei. Etwa ähnlich nah an der Führung war Marc Peuker: Auch er drang von der linken Seite in den Strafraum ein, auch er verzog knapp (30.). Die Gäste schalteten das Jetzendorfer Zentrum aus, der TSV tat sich beim Spielaufbau ziemlich schwer. So hingen Daniel Gädke und Benedict Geuenich an vorderster Front meist in der Luft. Wenn sie Bälle bekamen, waren diese entweder nur schwer zu verarbeiten oder die beiden Offensivmänner selbst agierten zu ungenau oder hektisch. Der FCM versuchte es seinerseits meist mit langen Bällen und Standards. Nach einem solchen musste TSV-Keeper Dennis Pöllner in der 36. Minute ran, als er einen Kopfball von Kevin Günaydin mit einem klasse Reflex noch zur Ecke lenkte.

Jetzendorf blieb zu harmlos. Bestes Beispiel: Kurz vor der Pause war Martin Öttl frei im Strafraum, suchte jedoch nicht den Abschluss oder das Abspiel, sondern dribbelte so lange bis sein Schuss gezwungenermaßen geblockt werden konnte. Innenverteidiger Stefan Kellner vergab nach einer Ecke die letzte Chance der ersten Hälfte. Nach dem Seitenwechsel merkte man den Jetzendorfern die Wut über die eigene Leistung an, mit etwas mehr Elan kam der TSV aus der Kabine. Beinahe hätte Simon Oberhauser auch für die nicht unverdiente Führung gesorgt. Nach einem Einwurf wurde der Ball gleich zweimal im Strafraum verlängert, Oberhauser rauschte aus dem Rückraum an, knallte den Ball aber mit voller Wucht auf FCM-Keeper Ivan Marjanovic (56.). Auf der Gegenseite musste Pöllner einen Kopfball von Kellner aufs eigene Tor entschärfen (58.). Kurz darauf dann der entscheidende Moment: Die Jetzendorfer ließen sich auf ihrer linken Abwehrseite zu leicht ausspielen, Mohamed Al Hosaini brachte den Ball vor das Tor, wo Bob Diasonama aus kurzer Distanz einschoss (63.). Schäffler probierte alles, nutzte auch die dritte verbliebene Wechseloption und stellte auf Dreierkette um. Aber es half nichts. "Uns ist das Zentrum komplett eingebrochen, das ist eigentlich unsere Stärke", sagte er im Anschluss. Die Jetzendorfer konnten sich nicht mehr aufbäumen, machten nie den Eindruck, noch wirklich an einen Punkt oder einen Sieg zu glauben. Die negative Atmosphäre auf dem Rasen schlug sich nieder auf die Leistung - bis auf einen Gädke-Kopfball (71.) gab es keine nennenswerten Chancen. Bis in die Nachspielzeit: Nach einem langen Ball war René Hamann plötzlich frei durch, versuchte es jedoch mit einem Lupfer, der FCM konnte den Ball noch klären - und am Ende jubeln. Schäffler lobte den Gegner und fand deutliche Worte für die Leistung seiner Elf: "Wir hatten heute nicht mehr verdient." Weil Tabellenführer Kirchheim in Kammerberg verlor bleibt es beim Fünf-Punkte-Rückstand: "Das macht es eigentlich noch bitterer. Aber mit unserem heutigen Auftritt haben wir im Aufstiegsrennen nichts verloren. Wir waren zu schlecht", konstatierte Schäffler. "Solche Tage gibt es, das müssen wir abhaken." Am Samstag geht es zum Spitzenspiel nach Kirchheim.

TSV Jetzendorf: Pöllner, Oberhauser (66. F. Ertl), Kellner, Haas, Öttl, Beiz, Schröder, Peuker (57. Hamann), Grauvogl (61. Dietrich), Geuenich, Gädke. - Tore: 0:1 Diasonama (62.). - Zuschauer: 235.

Kevin Reichelt