Neuburg
Schlossfest in westfälischer Hand

OB begrüßt 165 Dortmunder in der Altstadt – 30 Jahre Städtefreundschaft

05.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:56 Uhr

 

Neuburg (r) Das Schlossfest wird westfälisch: 165 Dortmunder „marschierten“ am Freitag in der Altstadt ein, herzlich willkommen geheißen von Kurfürst OB Bernhard Gmehling und Marktvogt Friedhelm Lahn.

Drei Tage feiern die Gäste aus Westfalen 30 Jahre Freundschaft zwischen Dortmund und Neuburg. Genau genommen besteht die partnerschaftliche Verbindung der Bayern mit dem Dortmunder Stadtteil Lütgendortmund. „Diesmal haben wir Repräsentanten aus allen Verbänden und Vereinen unserer Stadt dabei“, berichtet Reinhard Sack. Der Marketingchef der Stadt und Vorsitzende der Lütgendortmunder Gemeinschaft überbrachte auch Grüße von Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD).

Neuburgs OB Bernhard Gmehling begrüßte die Schar stilsicher im Renaissancegewand und per Proklamation von der Leserolle. Er wies auf die Finanznot Ottheinrichs hin („heut ist es wieder so“) und gratulierte den Dortmundern zur „Vizemeisterschaft der Borussia in der Champions League“. Reinhard Sack revanchierte sich mit Neuburg-Dortmund-Kalendern, in denen der 14. Mai 2014 markiert ist – es sei die Einladung nach Dortmund zur Meisterschaftsfeier der Borussia.

Die Westfalen brachten nicht nur Witzeleien mit, sondern auch die historische Gruppe Emscherflute und den Fanfarenzug Dortmund West mit 22 Mitwirkenden. Die Neuburger erhielten reihenweise trinkbare Gastgeschenke mit der Aufschrift „30 Jahre Städtefreundschaft Lütgendortmund - Neuburg“. Stadtrat Rüdiger Vogt blühte regelrecht auf beim Wiedersehen mit Landsleuten aus seiner alten Heimat.

Die Gastgeber revanchierten sich mit renaissancegerechten Bierkrügen. Der OB beschenkte unter anderem Manager Jörg Seelig von der Brauerei Brinkhoffs (Radeberger Gruppe), ADAC-Geschäftsführerin Marita Rey und Wilhelm Mohrenstecher, Leiter des Stadtbezirksmarktings von Dortmund.

Lütgendortmund ist ein markanter Ortsteil in der 600 000-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet. Die Vereine feiern gerne und sind, so Reinhard Sack, „über den Status reiner Bierfeste hinausgekommen.“ Alle fünf Jahre feiert man ein Geschichtsfest, „und die Impulse dazu haben wir uns in Neuburg abgeguckt.“ Die Verbindung entstand 1983, als die Stadtkapelle Neuburg mit Reinhardt Reißner im Ruhrgebiet musizierte und bayerische Besonderheiten mitbrachte. Es folgten Besuche und Gegenbesuche, Fußballspiele, Volkstheater, Konzerte und vielerlei Kontakte auf Kreisebene. Letztere sind vielleicht ein bisschen eingeschlafen, doch nach wie vor pflegen Lütgendortmunder und Bayern private Kontakte. Das belegt auch die Tatsache, dass die Westfalen an diesem Wochenende weitgehend privat bei Freunden in Stepperg und Bertoldsheim untergebracht sind. Die strapaziöse Anreise mit drei Bussen und sieben Stunden Fahrzeit beweist die Attraktivität des Neuburger Schlossfestes. „Wer einmal dabei war“, so Reinhard Sack, „der will auch wiederkommen.“