Wolnzach
Schlaraffenland für Kabarettisten

Gut besuchtes Starkbierfest: Wolnzach liefert den Stachelbären viel Stoff für ihr Abendprogramm

25.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Starkbierfest Wolnzach mit den Stachelbären −Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (WZ) Das Volksfest, der Gockel in Wolnzach und die vielen Hühner in Eschelbach, das "Gebohre" im Gemeinderat und mit "Sepp, der Baumeister", "Solarium-Charly" und "Mad Max" drei Landtagsaspiranten aus dem Markt - beim Starkbierfest haben die Stachelbären aus dem Vollen geschöpft.

Voll war es am Samstagabend auch in der Volksfesthalle, gut besetzt die Tische, groß der Hunger und der Durst, genau richtig das Spiel der Wolnzacher Tanzlmusi - das freute Anja Koch und ihre Freien Wähler als Veranstalter des Wolnzacher Starkbierfestes sehr. Noch mehr freute sie sich aber, dass das Publikum so bunt war wie die Bühnendekoration: Hopfenkönigin Theresa Zieglmeier war da, etliche Gäste aus dem Landkreis und dem Markt und auch etliche Kommunalpolitiker, Letztere wohl wissend, dass sie etwas abbekommen könnten. Aber was? Nun, lang überlegen muss die Kabaretttruppe der Stachelbären mit Brigitte Moser, Volker Bergmeister, Michael Eberle, Roland Andre und Claus Drexler in Wolnzach schon lange nicht. "Ex Bürgermeister, Kurzzeit-Landrat und jetzt Hinein-in-den-Landtag-FDP-Kandidat" Josef Schäch - Volker Bergmeister gab ihm den Beinamen "Sepp, der Baumeister" - ist immer für einen Gag gut. Ebenso CSU-Landtagskandidat Karl Straub alias "Solarium-Charly" oder der "Die-Partei"-Kandidat "Mad Max" Max Wallner. Für Peter Rech, da müsse man noch eine Landtagspartei finden: "Da würde der Söder dann schauen, wie lange so eine Landtagssitzung dann dauern kann."

Ein wenig Mitleid bekam der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold von der Truppe zugesprochen, habe er es doch wirklich nicht leicht mit seinen Gemeinderäten. Bei "der Strobl", da werde der Rathauschef direkt zum Macho und Gemeinderatszahnarzt Peter Rech, der bohre von Natur aus halt so lange, bis alles raus sei. Die Wolnzacher Gemeindepolitik wurde zum Schlaraffenland für die Kabarettisten, flogen ihnen die Geschichten doch regelrecht in den Mund. Auch der Streit um das Wolnzacher Volksfest schwelt schon lange: "Ist heuer eins oder lasst's ihr das heuer ausfallen?" Während sich in der Nordkorea-Krise eine leichte Entspannung abzeichne, sei Wolnzach davon weit entfernt. Ganz weit. Die Eschelbacher Hähnchenmast und der Wolnzacher Krähgockel spielten auch ihre Rolle im Stachelbär-Programm und einiges an Lokalkolorit packte die Truppe an, was das erwartungsfrohe Publikum auch sehr dankbar aufnahm.
 
Denn wegen der Wolnzacher Geschichten, derer es ja zur Genüge gibt, waren sie schließlich gekommen - und weniger wegen der im April in Pfaffenhofen anstehenden Quidditch-Meisterschaft. Da fehlte den Wolnzachern ebenso der Zugang, wie es überhaupt schwerfällt, den Sinn dieses aus den Harry-Potter-Büchern ins wahre Leben übernommenen Feldspiels zu verstehen. Seisdrum. Fernab von Quidditch erdeten sich die Stachelbären vor allem im zweiten Teil des Abends wieder und servierten ihrem Publikum feines Kabarett, musikalisch unterstützt von der Tanzlmusi, deren Hut tragende Musikanten auch den einen oder anderen Seitenhieb einstecken mussten. Viel Applaus gab es am Ende, das Publikum räumte danach vorschriftsmäßig die Halle.