Berghausen
Schlaglöcher im Schachenweg

Berghausen: Hopfenerzeuger Johann Haunschild sieht sich in seiner Arbeit behindert

03.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:04 Uhr
Unzufrieden mit dem Zustand des Schachenwegs bei Berghausen ist der dortige Hopfenerzeuger Johann Haunschild. −Foto: Rast

Berghausen (rat) Der Schachenweg im Altmannsteiner Ortsteil Berghausen erhitzt die Gemüter.

Der etwa 500 Meter lange Feldweg sei in einem "katastrophalen Zustand", schimpft der Hopfenanbauer Johann Haunschild. Doch alle seine Bemühungen, die schmale Straße asphaltieren zu lassen, seien bislang im Sande verlaufen. Verantwortlich dafür macht Haunschild den Altmannsteiner Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) und den Jagdvorsteher Bernhard Artmeier.

"Mit Aufschottern ist hier nichts mehr zu machen", versichert Haunschild bei einem Ortstermin mit dem DONAUKURIER am Schachenweg und deutet auf die Schlaglöcher. Die Räder seiner leistungsstarken Maschinen würden den Schotter gleich wieder wegschleudern. Der Feldweg führt mitten durch zwei gepflegte Hopfengärten, die der findige Landwirt vor etwa 25 Jahren hier angelegt hat. Dank vier selbstgebohrter Tiefbrunnen kann er die Flächen im Hochsommer sogar bewässern. Ein Stück den Hang hinab steht seine Betriebshalle, wo er das Grüne Gold während des Zupfens in Sichtweite zur Anbaufläche weiterverarbeitet. Haunschild ist ein Verfechter der "kurzen Wege", wie er betont. Die Technik ist bei ihm auf dem neuesten Stand.

Umso mehr ärgert es ihn, dass die nach seinen Worten marode Infrastruktur seinen hohen Ansprüchen und modernen Fahrzeugen nicht gerecht wird. Der Weg sei "stark frequentiert", aber man müsse den Schlaglöchern ausweichen. Wenn man nicht aufpasse, dann würden die Maschinen beschädigt. Einmal habe er sich auf dem Schachenweg sogar einen Hubzylinder verbogen, erinnert sich der Hopfenanbauer. "Mit angemessenem Tempo zu fahren, ist hier nicht mehr möglich", ereifert sich Haunschild. Die vernünftige Bewirtschaftung seiner Hopfengärten sei in Gefahr, denn er könne hier nur noch in Schrittgeschwindigkeit fahren.

Der Landwirt würde aus eigener Tasche 10000 Euro beisteuern, wenn nur endlich langfristig Abhilfe geschaffen würde. Er fordert die Asphaltierung des Schachenwegs, jede andere Maßnahme sei verschwendetes Geld. In anderen Hopfenanbaugebieten sei es inzwischen gang und gäbe, dass die Erzeuger auf asphaltierten Straßen bis zu ihren Hopfengärten fahren könnten. Der Schachenweg gehöre der Kommune und es gebe für die Sanierung derartiger Straßen großzügige staatliche Förderprogramme. "Doch in Altmannstein hat man lieber das Rathaus erneuert", bedauert Haunschild. Nun seien wohl die Kassen der Marktgemeinde leer, vermutet er.

Bewusst "blockiert" fühlt sich Haunschild in seinem Anliegen auch von Bernhard Artmeier, dem Vorsteher der Jagdgenossenschaft Berghausen-Hexenagger. "Ich blockiere gar nichts", erwidert der auf die Vorwürfe. "Aber wer soll das bezahlen? " Artmeier schätzt die Kosten für eine asphaltierte Trag-Deck-Schicht auf etwa 40000 Euro. Er betrachtet es als vordringlich, dass die Jagdgenossenschaft zunächst fünf andere Straßen saniert, die im Zuge der Flurbereinigung in den 1970er-Jahren asphaltiert worden seien, aber nun Risse aufwiesen, die im Winter auffrieren. "Glücklicherweise haben die damals qualitativ hochwertig asphaltiert, sonst wären uns diese Straßen schon längst um die Ohren geflogen", sagt der Jagdvorsteher. Artmeier, der auch Mitglied im Marktrat ist, unterbreitet folgenden Vorschlag: Sollte Haunschild 50 Prozent der Kosten der Instandsetzung übernehmen, dann würde der Marktrat dem Vorhaben vielleicht zustimmen.

Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) bestätigt, dass die Kommune die Unterhaltspflicht für den Schachenweg trägt. Das bedeutet aber gemäß dem bayerischen Straßen- und Wegegesetz, dass bei Sanierungen 75 Prozent der Kosten auf die Anlieger und Unterlieger umgelegt werden. Um das zu vermeiden, gebe es in Altmannstein in Zusammenarbeit mit den Jagdgenossenschaften eine freiwillige Alternativlösung. Danach tragen die Marktgemeinde und die jeweilige Jagdgenossenschaft jeweils 50 Prozent der Kosten. "Die Anlieger müssen dann nichts zahlen", bestätigt Hummel. Diese Vorgehensweise funktioniere in 20 Ortsteilen. Damit erübrige sich das Problem, dass eventuell wenige Anlieger hohe finanzielle Belastungen tragen müssten, obwohl nur ein Anlieger die Sanierung eines öffentlichen Flurweges fordere. Hummel schließt aber nicht aus, das Problem mit dem Schachenweg im Gemeinderat zu diskutieren.