Breitenbrunn
Schlag auf Schlag

Mit der Umsetzung vieler Projekte will der neue Bürgermeister Johann Lanzhammer Breitenbrunn noch lebenswerter machen

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Beim Tennisspielen kann der Breitenbrunner Bürgermeister Johann Lanzhammer seinen Akku nach anstrengenden Arbeitswochen wieder aufladen - Foto: Sturm

Breitenbrunn (DK) Seit 40 Jahren führt Johann Lanzhammer der Weg zur Arbeit täglich in das Rathaus von Breitenbrunn. Im Jahr 1974 begann er dort die Ausbildung zur Beamtenlaufbahn, seit 1. Mai ist er der neue Bürgermeister.

„Es hat sich einiges verändert in meinem Leben“, berichtet der 57-jährige, waschechte Breitenbrunner, der heuer vom Schreibtisch des Geschäftsleiters und Kämmerers der Marktgemeinde auf den Chefsessel im Rathaus wechselte. Bei der Kommunalwahl im März hatten ihn die Bürger als Kandidaten der Freien Wähler mit 53,65 Prozent der Stimmen bereits im ersten Wahlgang in das verantwortungsvolle Amt gehievt. „Das war für mich nicht nur ein überwältigender Vertrauensbeweis sowie eine Bestätigung meiner bisherigen Arbeit, sondern die Wahl stellt auch eine riesige Herausforderung dar.“ Der Familienvater lebt mit Ehefrau Hildegard und seinen beiden erwachsenen Söhnen Florian und Tobias in einem schmucken Haus am Kastlmühlweg, unweit des Rathauses.

Dass sich Lanzhammer sehr gerne der neuen Herausforderung stellt, daran lässt er nach gut 100 Tagen im Amt erst gar keine Zweifel aufkommen: „Es hat mir schon immer Spaß gemacht, für meine Heimatgemeinde und deren Bürger arbeiten zu dürfen. Und die Freude, dies jetzt als Gemeindeoberhaupt tun zu können, ist riesengroß.“

Etwas ungewohnt war es für ihn allerdings zu Beginn schon, dass ihn, wenn er um 6.30 Uhr das Rathaus für einen langen Arbeitstag betritt, sein Weg an den Schreibtisch im Amtszimmer des Bürgermeisters führt. „Aber daran habe ich mich zwischenzeitlich gewöhnt, es ist gut so, wie es ist“, stellt er zufrieden fest. Der neue Bürgermeister musste sich auch daran gewöhnen, dass seine Arbeitstage jetzt ein ganzes Stück länger, mit wesentlich mehr und vielfältigeren Terminen ausgefüllt und insgesamt auch stressiger geworden sind. „Aber ich war ja bereits als Geschäftsleiter und Kämmerer mit allen Themen der Gemeindepolitik vertraut, war bei vielen Marktratssitzungen dabei und die Bürger sind auch schon vorher mit vielen Anliegen zu mir gekommen.“

Seit 28 Jahren ist Lanzhammer mit seiner Frau Hildegard verheiratet. Sie hat ihn von Anfang an voll in seinem Bestreben unterstützt, Bürgermeister zu werden. „Ich habe das natürlich mit meiner Frau besprochen und die hat gesagt, du wirst das gut machen.“

Wenn Lanzhammer von seinem Haus aus die Blicke hinunter in Richtung Campingplatz und Naturbad schweifen lässt, dann sieht er die Tennisanlage des SV Breitenbrunn. Dorthin zieht es ihn immer, wenn er Entspannung sucht, wenn er ein paar Stunden abschalten und mit sportlicher Betätigung seinen Akku wieder aufladen möchte. „Ich versuche schon, mir auch als Gemeindeoberhaupt die Zeit für meine Hobbys abzuzwacken, auch wenn mir dies nicht immer möglich ist“, sagt er. Neben dem Tennis zählen Radfahren und natürlich Fußball zu den sportlichen Vergnügen des Rathauschefs. Fast 40 Jahre lang hat Lanzhammer für den SV Breitenbrunn, an dem sein Herz hängt, die Fußballstiefel geschnürt. „Heute beschränkt sich meine Aktivität da eher auf die Zuschauerrolle“, stellt er mit einem Lächeln fest.

Was er ebenfalls genießt, sind die Arbeiten in seinem Garten, ausgedehnte Streifzüge durch den Wald, um Pilze zu suchen, die regelmäßigen Stammtischrunden mit seinen Freunden und vor allem lange Spaziergänge mit der Ehefrau. Auch das gemeinsame Mittagessen mit seiner Gattin möchte Lanzhammer nicht missen: „Schließlich soll trotz des Amtes auch ein Stück Privatleben übrig bleiben.“

„In Breitenbrunn ist das Leben noch lebenswert“, betont Lanzhammer und er gerät ins Schwärmen: „Meine Heimat ist ein schönes Fleckchen Erde in einer wunderschönen Natur. Ich könnte mir ein Leben in der Großstadt nicht vorstellen.“ Sein politisches Mandat möchte er nutzen, um die Marktgemeinde unter der Mithilfe der Bürgern aus allen Ortsteilen sowie durch innovatives und mutiges Handeln fit für die Zukunft zu machen. Sein Ziel ist es, zusammen mit den Markträten, der Verwaltung und den Bürgern ein Leitbild und ein Entwicklungskonzept zu erstellen, das aufzeigt, welchen Weg die Gemeinde in den kommenden zehn Jahren einschlagen soll. „Alle Beschlüsse des Marktrates und alle Entscheidungen der Verwaltung haben sich daran zu orientieren“, verspricht er und stellt klar: „Wir sind nicht viele Einzeldörfer, wir sind eine Gemeinde.“

An zwei Samstagen im Herbst möchte das Gemeindeoberhaupt mit den Markträten eine Tour durch alle Ortsteile unternehmen. „Dabei wollen wir die Sorgen und Anregungen der Bürger aufnehmen, um sie anschließend in unser politisches Handeln einfließen zu lassen“, kündigt er an. Ansonsten könnten die Gemeindebürger jederzeit im Rathaus an ihn herantreten, zum Beispiel auch bei der alle vier Wochen stattfindenden Bürgersprechstunde.

Nach dem anstrengenden Wahlkampf hat sich Lanzhammer rasch den anstehenden Aufgaben in der Gemeinde gewidmet – und die sind wahrlich recht vielfältig: Bau des neuen Feuerwehr- und Gemeindehauses, die Sanierung von Gemeindeverbindungsstraßen, der Ausbau des Radwegenetzes, die weitere Erschließung aller Ortsteile mit schnellem Internet, die Sanierung des Friedhofes in Hamberg, die Entwicklung eines Wohnareals um den Breitenbrunner Hof, der Einsatz um den Erhalt der Mittelschule, die Umstrukturierung der Verwaltung oder der Bau eines Feuerwehr- und Vereinshauses in Wolfertshofen, eventuell im Rahmen eines vereinfachten Dorferneuerungsverfahrens. „Aufgaben wie diese erfordern unsere ganze Konzentration“, sagt Lanzhammer.

Er weiß, dass er sich bei all diesen Aufgaben auf seine Mitarbeiter bei der Marktgemeinde, auf den Marktrat und auf das Engagement der Bürger verlassen kann. „Ich kann auf kompetente Mitarbeiter zählen und die Arbeit im Marktrat ist harmonisch und frei von Parteipolitik. Alles wird ordentlich ausdiskutiert und die Beschlüsse sind fast immer einstimmig“, stellt der Bürgermeister fest. Der Rathauschef freut sich auch über die Unterstützung seiner Vertreter Stefan Schmid (FW) und Andreas Gabler (SPD): „Die helfen mir sehr und darüber bin ich froh.“ Lanzhammer begrüßt zudem das ehrenamtliche Engagement der Gemeindebürger in vielen Bereichen sowie das rege Vereins- und Gesellschaftsleben. „Wenn ich zum Beispiel an das Tillyfest, das Erntedankfest, die vielen Kirchweihen oder an die Faschingszeit denke, kann ich nur wieder feststellen, wie lebenswert es doch bei uns ist“, erklärt er. Und weil dem so ist, sieht Lanzhammer beim Tourismus in Breitenbrunn einen positiven Trend. „So schlecht, wie manche meinen, schaut es da gar nicht aus“, glaubt er und verweist auf zunehmende Übernachtungszahlen auf dem Campingplatz, auf dem Zeltplatz Bucher Berg und auch bei den privaten sowie gewerblichen Zimmervermietern.

„Bürgermeister sein zu dürfen, noch dazu im Heimatort, ist schon eine tolle Sache“, sagt Johann Lanzhammer. Und wenn es einmal nicht ganz so gut laufen sollte, dann kann er sich den Schläger unter den Arm klemmen, sich die Tennisklamotten überstreifen und zum Beispiel beim Schleiferlturnier auf der Tennisanlage wieder die notwendige Kraft tanken.