München (DK
Schlachthof macht dicht

09.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:10 Uhr

München (DK) Wieder ruft ein Fall von Tierquälerei in Schlachthöfen die Behörden im Freistaat auf den Plan - diesmal in Fürstenfeldbruck. Dort war die Betäubung von Schweinen und Rindern offenbar stümperhaft. Deshalb ist der Schlachthof seit dem Wochenende geschlossen.

Gestern teilte die Geschäftsführung mit, der Betrieb werde endgültig eingestellt. Die Mitarbeiter seien entlassen worden. "Zu anonym entstandenen und inszenierten Vorwürfen müssen wir keine Erklärung abgeben", hieß es weiter.

Einer Tierrechtsorganisation waren Filmaufnahmen zugespielt worden, die Verstöße gegen Auflagen beim Tierschutz belegen sollen. Die Bilder zeigen angeblich, wie Schweine und Rinder qualvoll verenden, weil die Schlachter die Tiere stümperhaft betäuben. "Es besteht der Verdacht auf Verstöße gegen Tierschutzvorschriften", bestätigte eine Sprecherin des Landratsamts in Fürstenfeldbruck. Von dem Schlachthof hatten auch mehrere Anbieter von Bio-Fleisch Waren bezogen.

Solche Tierschutzverstöße sind kein Einzelfall. Bei bisher zwölf Sonderkontrollen in elf bayerischen Schlachthöfen seit Jahresbeginn gab es nur in zwei Fällen keine Verstöße gegen die Vorschriften zur Betäubung der Tiere. Bei sieben Kontrollen in sechs Betrieben, die genauer angeschaut wurden, wurden 17 Betäubungsmängel festgestellt - zwölf davon in einem einzigen Schlachthof, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gestern mitteilte.