Eichstätt
Schiedsrichter plagen weiter Nachwuchssorgen

Gruppe Jura Süd feiert Jahresabschluss mit zahlreichen Ehrungen / 15 000 Spiele im Jahr 2011 über die Bühne gebracht

11.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:03 Uhr

Auf insgesamt stolze 140 Jahre als Schiedsrichter bringen es die von Kreisschiedsrichterobmann Hans Jäger (links) geehrten Unparteiischen aus dem EK-Verbreitungsgebiet. Während Walter Gabler, Uli Gutschera und Horst Arendt für je 30 Jahre Zugehörigkeit geehrt wurden, ist Werner Huber bereits seit einem halben Jahrhundert als Schiedsrichter aktiv - Foto: Leykamm

Eichstätt/Dietfurt (lkm) Auf ein halbes Jahrhundert in Diensten der Schiedsrichter kann Werner Huber vom SV Marienstein zurückblicken. Auf der Jahresabschlussfeier der Schiedsrichtergruppe Jura Süd wurde er am vergangenen Freitag – nicht als Einziger – geehrt.

Als Schiedsrichter hat man auf den Fußballplätzen keinen leichten Stand. Da wird der Mann mit der Pfeife nicht gerade selten vorschnell zum Buhmann für ein verlorenes Spiel erklärt. Trotz allem lassen sich die Unparteiischen die gute Laune nicht verderben.

Fast 140 Teilnehmer begrüßte der Kreisschiedsrichterobmann des Fußballkreises Neumarkt/ Jura, Hans Jäger und ließ es sich auch nicht nehmen, ihnen für ihre geleistete Arbeit im langsam ausklingenden Jahr zu danken. Immerhin leiteten die insgesamt 960 Schiedsrichter die stattliche Anzahl von 15 000 Spielen. Man habe sie „gut über die Bühne gebracht“, so Jäger. Und in den eigenen Reihen, so der Obmann, gebe es stets „ein harmonisches Miteinander“.

Jäger machte aber einmal mehr keinen Hehl daraus, dass die Lage angesichts der dünnen Personaldecke weiterhin sehr angespannt ist. Die Generierung des Nachwuchses falle weiterhin enorm schwer. So nahmen bei einem Neulingslehrgang in diesem Jahr lediglich neun junge Interessenten teil. Vor diesem Hintergrund stellt sich für Jäger vor allem ein großes Ärgernis dar. Denn ausgerechnet die Vereine, die ihr Soll an anrechenbaren Schiedsrichtern nicht erfüllen, so Jäger, üben sich am stärksten in der wöchentlichen Kritik an den Unparteiischen.

Etwas zwiegespalten in seinem Resümee zeigte sich auch Thomas Schrimpff vom Bezirksschiedsrichterausschuss (BSA). Er thematisierte es aber nur am Rande, dass in letzter Zeit „auf mittelfränkischen Plätzen viel zu viel passiert ist, der Wahnsinn muss ein Ende haben.“ Zu den von Gewalt geprägten Vorkommnissen wollte er aber nicht näher Stellung nehmen.

Zum Höhepunkt der Feier galt es zahlreiche Ehrungen vorzunehmen. Allen voran durfte sich Markus Kemether (FC Kalbensteinberg) einer besonderen Würdigung erfreuen, der unlängst als „Schiedsrichter des Jahres 2011“ ausgezeichnet wurde. Auch zahlreiche Jubilare wurden ausgezeichnet: So haben Dieter Hörauf (FC Nagelberg) und Ernst Krischdat (SV Auernheim) über 1500 Spiele gepfiffen. Auf je 1000 Partien bringen es Walter Gabler vom SV Ochsenfeld und Ralf Richmann (SG Herrieden).

Für eine schier unvorstellbare Zeit wurde auch Werner Huber vom SV Marienstein besonders herausgehoben, der für ein halbes Jahrhundert Schiedsrichtertätigkeit geehrt wurde. Auf ebenso stolze 40 Jahre bringt es Ernst Krischdat (SV Auernheim), und stattliche 30 Jahre sind auch schon Horst Arendt (SV Marienstein), Walter Gabler (SV Ochsenfeld), Uli Gutschera (SV Marienstein), Erich Kolb (FC Nagelberg) und Josef Weiß (DJK Gnotzheim) dabei.

Auf 25 Jahre als Schiedsrichter kann Norbert Wörl (FC Aha) zurückblicken. Bereits 20 Jahre als aktiv sind Spielgruppenleiter Wilfried Kleemann (VfL Treuchtlingen), Thomas Neumeier (DJK Schwabach), Jürgen Opitz (BV Bergen) und Herrmann Weger (FC Kalbensteinberg). Bereits seit 15 Jahren stehen Uschi Hartmann (TSG Ellingen) und Dieter Steidl (SpVgg Kattenhochstatt) mit der Pfeife auf dem Rasen, zehn Jahre sind es bei Harry Hüttinger (TSG Solnhofen), Roland Closmann (BV Bergen), Florian Kleemann (VfL Treuchtlingen) sowie Helmut Schöniger (DJK Obererlbach).