Scheyern
Scheyerns geplanter Erfolg

ST-Trainer Jürgen Schlemmer setzt beim Fußball-Kreisligisten auf acht neue Jugendspieler – Philosophie soll langfristig verfolgt werden

25.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Die Scheyerer Verantwortlichen mit ihrer Fußball-Rasselbande: Josef Schreyer (hinten von links/Abteilungsleiter Fußball), Jürgen Schlemmer (Trainer), Daniel Koller, Marco Fenner, Simon Weisenbach. Ulli Unterburger (vorne von links), Lukas Berger, Felix Grüger, Luca Seepe und Alexander Böhnisch. - Foto: oh

Scheyern (PK) Für die kommende Fußball-Kreisliga-Saison hat der ST Scheyern keine auswärtigen oder gestandenen Spieler verpflichtet. Stattdessen setzt Trainer Jürgen Schlemmer auf die eigene Jugend und gibt mit Daniel Koller, Marco Fenner, Simon Weisenbach, Ulli Unterburger, Lukas Berger, Felix Grüger, Luca Seepe und Alexander Böhnisch acht Nachwuchsfußballern die Chance, sich dauerhaft im Männerbereich zu beweisen.

Der ST Scheyern hat eine durchwachsene Spielzeit hinter sich und galt zwischenzeitlich sogar überraschend als Abstiegskandidat. Am Ende wurden sie mit sechs Partien ohne Niederlage aber doch noch Neunter.

Der Coach vertraute seiner Mannschaft, die der erst 22-jährige Kapitän Nico Seepe anführte, und wurde nicht enttäuscht. „Wer auf ein junges Team setzt, muss Zeit und Vertrauen mitbringen“, betont der Trainer. Beides bringt Schlemmer seiner Elf entgegen und setzt Zeichen. Auch in schwierigen Zeiten hielt er an seinem Spielführer fest. „Ich wollte Nico als Kapitän“, erklärt Schlemmer. „Dass er erst in seine Rolle hineinwachsen musste, war klar.“ Mittlerweile hat sich der 22-Jährige aber zu einem Führungsspieler entwickelt, der der Mannschaft viel Sicherheit und Stabilität gibt. Mit Ausdauer und Ehrgeiz feilt Schlemmer an der Qualität seiner Mannschaft und setzt dabei große Stücke auf die eigene Jugend. Für die kommende Saison rücken acht Spieler aus der A-Jugend in den Männerbereich auf. Externe Spieler verpflichtet der ST nicht. „Für mich ist Erfolg zwar planbar, aber definitiv nicht käuflich“, bringt es Schlemmer auf den Punkt und ergänzt: „Das Geld, das der Verein für die Verpflichtung externer Spieler in die Hand nehmen müsste, ist in meinen Augen für die Jugendarbeit deutlich besser angelegt.“

Die Nachwuchstalente seien schlichtweg hungriger als ein erfahrener Spieler, der sich seines Stammplatzes sehr sicher sein könne. Außerdem entstehe eine deutlich stabilere Mannschaftsstruktur, wenn die Spieler seit Kindestagen mit dem Verein verbunden seien. „Erfahrene Spieler wie Mathias Hoiß, Andreas Hübel, Thomas Kahre und Christian Abel sind das Gerüst, um das wir eine junge Mannschaft aufbauen.“

Auf diesen Zusammenhalt setzt Scheyern. „Entsprechend attraktiv sind wir auch für Nachwuchsspieler aus der JFG Pfaffenhofen“, sagt Schlemmer. „Auch in der vergangenen Saison sind einige Spieler auf uns zugegangen.“ Zusätzlich verzeichnet der ST für die kommende Spielzeit keinen Abgang. Das liegt laut Schlemmer aber auch darin begründet, dass die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft stimmt. Mit einem Kader von 24 Aktiven ist das auch notwendig, ansonsten sinkt die Motivation. „Mir ist sehr wichtig, dass die Reserve unser System übernimmt“, fügt Schlemmer an. „Da wir mit Philipp Testera einen sehr talentierten Trainer für die Zweite haben, ist alles im grünen Bereich.“

Gerade die Jugendspieler sollen bei Einsätzen mit der Reservemannschaft Erfahrung sammeln und nach und nach an den Männerbereich herangeführt werden. Dass nicht alle acht den Sprung in die Kreisliga-Elf schaffen werden, liegt für den Coach auf der Hand. „Aber jeder Spieler erhält die Chance, sich einen Stammplatz zu erarbeiten“, betont er.

Als Gegenleistung für dieses Vertrauen fordert Schlemmer aber auch etwas. „Ich erwarte, dass meine Spieler nicht beim nächstbesten Angebot den Verein wechseln.“ Das entspräche nicht dem Konzept der Schey-erer. „In der Vergangenheit hatten wir damit aber auch noch keine Probleme.“ Einmal Scheyern, immer Scheyern.

Probleme hatte der ST in der jüngsten Vergangenheit nur damit, oben mitzuspielen. Zukünftig soll sich auch das ändern. „Es ist nicht unser Anspruch, nur um Platz zehn zu spielen“, stellt Schlemmer klar und ergänzt: „Ein Top drei-Platz sollte drin sein.“