Töging
Schecken treiben ihr Unwesen

Pfeiferjahrtag in Töging wird seit mehr als 300 Jahren begangen

23.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Töging (rfs) Die Ursprünge des Pfeiferjahrtags in Töging, der am Montag begangen wurde, reichen weit zurück in eine Zeit, die von Armut und Krankheit geprägt war. Vor mehr als 300 Jahren wagten sich die sogenannten Pfeifer nach überstandener Pestepidemie wieder auf die Straßen.

Das Leben musste weiter gehen. Eine Seelenpaktbruderschaft gründete sich, um für alle Mitbürger, die an der Pest gestorben waren, eine Messe lesen zu können und so auch für die Armen und Ausgestoßenen das Seelenheil zu erbitten.

Höhepunkt des Pfeiferjahrtags 2018 war der Gottesdienst mit Pfarrer Czeslaw Kubalski, Kaplan Franz Scheliga und dem Ruhestandsgeistlichen Georg Seitz. Im voll besetzten Gotteshaus schaffte Pfarrer Kubalski die Verbindung vom heiligen Lazarus hin zu den Erinnerungen an die schwere Zeit vor 300 Jahren bis in die Gegenwart. Es gelte immer wieder, die "geistige Pest" - Streit, Hass, verschlossene Türen oder Unmenschlichkeit - zu überwinden. Am Nachmittag kamen die Kinder auf ihre Kosten. Die Töginger Schecken ließen sich vom Dauerregen nicht abschrecken. Nach altem Brauch verfolgten sie auf den Straßen die Kinder und beschmierten sie mit Ruß. Am Abend schloss sich ein munteres Faschingstreiben in allen örtlichen Lokalen an.