Schauspieler Max von der Groeben: 'Deutsche Filme dürfen auch mal spannend sein'

25.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

München (dpa) Als leicht dämlicher aber liebenswerter Schüler „Danger“ in den „Fack Ju Göhte“-Filmen wurde Max von der Groeben berühmt. Jetzt bastelt er in München fleißig an einer dauerhaften Schauspiel-Karriere - Jubiläums-„Tatort“ inklusive. Der Schauspieler Max von der Groeben im Interview.

Schauspieler Max von der Groeben (24) ist mit Jella Haase (23) die große Jungstar-Entdeckung des „Fack Ju Göhte“-Universums. Als Schüler „Danger“ begeisterte er Millionen Teenies. Doch auf seinem Ruhm ruht er sich nicht aus. Inzwischen studiert er im dritten Jahr Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München, stand zuletzt in dem Stück „Reichstheaterkammer“ auf der Bühne der Kammerspiele, in dem sich die Schule kritisch mit ihrer Geschichte auseinandersetzt.

Am 3. April gibt es nun eine ganz besondere Ehre: Der Jungstar spielt - wie Kollegin Haase kürzlich in Dresden - im ARD-„Tatort“ mit. Und zwar nicht in irgendeinem, sondern in dem Münchner Jubiläums-„Tatort“ zum 25-jährigen Bestehen des Teams Nemec/Wachtveitl (Batic/Leitmayr). Im Interview spricht von der Groeben über seine Zukunftspläne - und verrät, was er von der Idee „Fack Ju Göhte 3“ hält.

 

Was bedeutet ein „Tatort“ für Sie? Schauen junge Leute den überhaupt?
Max von der Groeben: Ich finde den „Tatort“ grundsätzlich eigentlich immer super. Ich kann mich erinnern, dass ich das früher nicht gucken durfte. Da hieß es immer, es sei zu spannend. Der „Tatort“ war dann tatsächlich auch der erste Krimi, den ich gesehen habe und „Tatort“ steht ja schon für gutes, sehr gutes deutsches Fernsehen.

Haben Sie ein Lieblings-„Tatort“-Team?
von der Groeben: Ich muss sagen, das Münchner „Tatort“-Team fand ich immer schon sehr gut. Ich sehe auch die Kölner sehr gerne, weil ich selbst aus Köln komme und es dann immer witzig ist, wenn man die ein oder andere Ecke wiedererkennt. Und die sind auch cool. Auch die Stuttgarter finde ich noch ganz gut.

Gibt es auch welche, die Ihnen nicht so gefallen? 
von der Groeben: Den Münster-„Tatort“, zum Beispiel, finde ich zwar irgendwo auch super, aber ich brauche es nicht ganz so lustig. Ich verstehe nicht, warum das immer so sein muss und finde das auch ein bisschen schade. Bei den beiden ist es vielleicht noch ok, weil es ihren „Tatort“ ausmacht, aber jetzt ziehen andere Teams nach und ich finde, das braucht's nicht. Man kann auch mal was Spannendes machen in Deutschland. Es muss nicht immer alles lustig sein. Wir haben ja schon genug lustige Liebeskomödien im Kino.

 Auch Sie sind mit einer großen deutschen Komödie bekannt geworden. Ist es für Sie wichtig, jetzt einen Bruch zu haben mit dem „Tatort“?
von der Groeben: Nein, gar nicht. Ich hab ja auch vor „Fack Ju Göhte“ einen „Polizeiruf“ gemacht und auch andere, eher ernsthafte Sachen. Jede neue Rolle ist wieder neu und spannend und es war schon schön, nach zwei Teilen „Fack Ju Göhte“ jetzt einen „Tatort“ zu machen.

Haben Sie seit „Fack Ju Göhte“ einen Stempel?
von der Groeben: Nein, ich denke nicht. Ich habe gerade nicht so viel gedreht, weil ich auf der Schauspielschule - der Otto Falckenberg Schule - bin, und da muss ich mich auch ein bisschen drum kümmern. Aber ich sehe da keine Schwierigkeiten.

Wie reagieren Kommilitonen darauf, dass Sie in einem solchen Blockbuster mitgespielt haben? Wird man da schräg von der Seite angeschaut?
von der Groeben: Überhaupt nicht. Es wussten alle, dass ich vom Film und Fernsehen komme. Die Otto Falckenberg ist eine Theater-Schauspielschule und Theater und Film sind schon zwei Paar Schuhe. Was wir an der Schule machen, ist schon was anderes als das, was ich im Film mache.

Wo sehen Sie sich da selber langfristig?
von der Groeben: Ich kann mir schon vorstellen, Theater zu spielen. Darum mache ich ja auch die Ausbildung. Wenn sich das ergibt, dann mache ich das sehr gerne. Und es gibt ja viele super Schauspieler, die beides verknüpfen können und das Glück haben, mal am Theater zu spielen und mal einen Film zu drehen. Das fände ich auch gar nicht so schlecht.

Und wie sieht es aus mit „Fack Ju Göhte 3“?
von der Groeben: Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob es einen dritten Teil geben wird oder etwas in Planung ist, aber ich gehe mal davon aus, dass ich auch dabei sein soll, wenn es einen dritten Teil gibt.

Würden Sie denn gerne dabei sein wollen?
von der Groeben: Es ist grundsätzlich eine Frage, ob man das nochmal machen sollte. Es waren zwei tolle, wahnsinnig erfolgreiche Filme und jetzt ist die Frage, ob man da überhaupt nochmal einen draufsetzen kann. Aber ich hätte Lust und würde mich auch sehr freuen. Das macht immer Spaß, mit diesem Team zu drehen.

Wie hat der Hype um „Fack Ju Göhte“ Ihr Leben verändert?
von der Groeben: Es ist schon Wahnsinn. Ich werde schon deutlich mehr angesprochen und man ist nicht mehr so richtig "undercover". Es kann schon durchaus sein, dass man irgendwelche Selfies machen muss oder so. Man kann sich das gar nicht vorstellen, was diese Filme ausgelöst haben bei ganz vielen Jugendlichen.

Haben Sie Ihr Verhalten dadurch verändert? Überlegen Sie beim Weggehen inzwischen, ob Sie das nächste Bier noch trinken sollten?
von der Groeben: Es ist schon so, dass man gerade beim Feiern öfter angesprochen wird, gerade wenn die Leute dann ein bisschen angetrunken sind. Aber ich mach mir da keine Gedanken drüber, wie ich mich da verhalte. Das wäre ja völlig bescheuert. Ich muss schon noch normal leben können. Aber ich bin eh immer von meinen Freunden, meinen Jungs umgeben. Das passt schon.

 

ZUR PERSON


Max von der Groeben ist der Sohn von RTL-Sportnachrichten-Sprecherin Ulrike von der Groeben und wurde einem größeren Filmpublikum vor allem mit Komödien („Doktorspiele“, „Abschlussfahrt“) bekannt. Seinen großen Durchbruch hatte er als Schüler „Danger“ in der Schulposse „Fack Ju Göhte“.