Schauplatz Fliegerhorst

10.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:34 Uhr

Eurofighter im Visier: Während der Dreharbeiten für einen 3D-Bundeswehrfilm wurde der Neuburger Fliegerhorst zur Kulisse – im Mittelpunkt stand der moderne Kampfjet des Jagdgeschwaders. - Foto: JG 74

Neuburg (DK) Kampfjet-Piloten, Flugsicherungsoffiziere und Warte des Neuburger Fliegerhorsts wurden Anfang dieser Woche zu Schauspielern. Ein 22-köpfiges Filmteam begann am Dienstagmorgen mit seinen Aufnahmen für einen dreidimensionalen Bundeswehrfilm. Die Produktion wird im Rahmen der Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr in Standorten der ganzen Bundesrepublik produziert. Tower, Radar und Shelter auf dem Neuburger Fliegerhorst verwandelten sich für die Aufnahmen in einen attraktiven Studiokomplex.

Dienstag, 7 Uhr früh. Morgengrauen auf dem Rollfeld. Der Wachleiter im Tower blickt routiniert das Rollfeld ab, die Radarantenne dreht sich lautlos. Dann wird es laut: Donnernde Jets, Phantoms und Eurofighter heben ab. Die erste Szene der Shotlist ist im Kasten. "Verdächtig reibungslos", kommentiert der Aufnahmeleiter Jochen Brood. Doch die erfolgreiche erste Szene kam nicht von ungefähr.

Vor den Dreharbeiten verwandelte das Team den Flughafentower mit einem großen Aufgebot an Equipment in ein modernes Filmstudio. Riesige Leuchtstrahler, Reflektoren, Stative, Fernsehmonitore, Stromgeneratoren, Spezialkameras für 3D-Aufnahmen und etliche Meter Kabel wurden installiert, bevor es hieß: "Neuburg, Bundeswehrfilm, Klappe die erste, Film ab".

Bei der nächsten Szene war selbst der Fliegerarzt überrascht, was so alles an Technik in den engen Flur vor seiner Praxis passt. Nachdem der frisch gewischte Fußboden hochglänzend den roten Drehspot spiegelte, schellte ein Nebelhorn. Zwei Piloten, die Majore Tom Koller und Norbert Biehler, rannten in den Raum, legten mit routinierten Griffen ihre Ausrüstung an und verschwanden hinter der Schwenktür. Nach 16 schweißtreibenden Wiederholungen war auch diese Szene endlich im Kasten.

Kampfjet im Blickpunkt

Für die nächste Einstellung wieder ein Standortwechsel: Im Shelter steht der Eurofighter erleuchtet von grellen Tageslichtstrahlern. Im Bild Warte und der Pilot Major Koller. Nach Vorbesprechungen sind die Protagonisten für ihre Rollen gebrieft und mit Feuereifer dabei, auch nachdem die Klappe für eine Szene öfter fällt. "Sehr gut gemacht, Leute" – motivierendes Lob vom Team baut die Mitwirkenden auf.

Nach über acht Stunden Dreharbeit werden die Schauspieler auf Zeit mit Applaus honoriert. Zwei Tage wurde nach Plan gedreht, der dritte Drehtag, an dem Filmarbeiten im Freien mit rollenden Eurofightern geplant waren, ist ins Wasser gefallen. Starker Regen und schlechte Wettervorhersagen waren der Grund für eine vorzeitige Abreise des Teams. Die Fertigstellung der noch fehlenden Sequenzen ist für Oktober geplant.