Neuburg (r) "Ball flach halten, schnell abspielen." Der Oberbürgermeister gibt klare Anweisungen - nicht im Rathaus, sondern auf dem Sportplatz der Paul-Winter-Realschule. Dort trainierte er Donnerstagfrüh die verstärkte Klasse 7 d im Fußball.
Die ungewöhnliche Trainingsstunde geht auf ein Schulfest des Descartes-Gymnasiums zurück. Dort ersteigerte Realschulrektorin Sonja Kalisch für 70 Euro die OB-Stunde mit Bernhard Gmehling bei einer Benefizauktion für die Südafrika-Hilfe von Pater Gerhard Lagleder.
Es sollte, so die Schulleiterin, eine Abwechslung für den Sportunterricht sein. Und das war es auch. 25 Buben und Mädchen lauschten den Ausführungen ihres Trainers, machten fleißig bei Slalom, Technikschulung und "drei gegen drei" mit. "Das Aufwärmen war vorbildlich", stellte Sportlehrerin Melanie Kappl fest.
"Einige Halbprofis sind schon dabei", das stand für OB Bernhard Gmehling nach einigen Spielminuten fest. Beim abschließenden Spiel wechselte er sich gegen Ende ein, um für ein gerechtes Ergebnis zu sorgen. Es lautete 4:4.
"Fußball ist der schönste Sport", formulierte der Kurzzeittrainer in seiner Abschlusserklärung an die Spieler und Spielerinnen. Man brauche Kondition, Spielwitz und müsse Teamgeist pflegen. Zum Abschluss stellte sich der Oberbürgermeister zum Elfmeterschießen ins Tor. Die Realschüler schafften die verlangte Trefferquote und erhielten den versprochenen Preis - ein Eis für jeden Teilnehmer. 570 Jugendliche, darunter 29 Mädchen, besuchen derzeit die Paul-Winter-Realschule. Für den Sportunterricht steht die Doppelhalle und ein kleiner Rasenplatz zur Verfügung. Die Klassen weichen auch in die Sporthalle des Descartes-Gymnasiums aus, weil die Halle der Wirtschaftsschule für einen Neubau abgerissen worden ist und zuvor vier Jahre lang gesperrt gewesen war. Wenn die neue Realschule 2020 auf dem Donauwörther Berg (Kreuter Weg) eröffnet ist, gibt es eine neue Doppelsporthalle und eine Außensportanlage. Eine größere Drei- oder Vierfachausführung mit Kostenbeteiligung hat der Neuburger Stadtrat abgelehnt. Ausweichen auf andere Sportstätten ist dann wegen der größeren Entfernung schwierig. Nichtsdestoweniger sei man glücklich, dass der lange diskutierte Neubau jetzt langsam zur Ausführung komme, sagt Direktorin Sonja Kalisch. Die ganze Schule sei dem Landkreis als Träger und seinen politischen Vertretern sehr dankbar, "dass der Ringtausch ins Laufen kommt."
