Ingolstadt
Schanzer schlagen Aufsteiger Türkgücü mit 2:1

FCI weiter eine Heimmacht

08.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:16 Uhr
Artistische Einlage: FCI-Stürmer Fatih Kaya nahm im ersten Durchgang den Ball mustergültig mit der Brust an und vollendete per Volleyschuss. Türkgücüs Keeper Rene Vollath parierte den Versuch aber nicht minder sehenswert mit einem Arm – wie später auch einen Kopfball des eingewechselten Dennis Eckert-Ayensa. −Foto: Stefan Bösl

Ingolstadt - Der FC Ingolstadt bleibt im Audi-Sportpark eine Macht. Mit 2:1 (2:1) gewannen die Schanzer am Montagabend gegen den starken Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München und schoben sich zum Abschluss des 27. Spieltages wieder auf Platz zwei vor.

Der FCI liegt vier Punkte hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden und zwei vor Hansa Rostock – auf Rang vier haben die Ingolstädter nun bereits sechs Zähler Vorsprung. Tobias Schröck und Kapitän Stefan Kutschke erzielten die Treffer für die Schanzer.

„Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Der Gegner hat von außen viel Unruhe ins Spiel gebracht, aber wir haben uns bravourös gewehrt“, lobte FCI-Trainer Tomas Oral sein Team und monierte allenfalls, dass der Vorsprung nicht höher ausfiel: „Wir hätten zwischen der 60. und 75. Minute das 3:1 machen müssen.“

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Vor Spielbeginn mussten beide Trainer zwei schwerwiegende Ausfälle verkraften: Während bei Türkgücü Torjäger Petar Sliskovic (zwölf Treffer) wegen eines Blutergusses am Fuß passen musste, fehlte bei den Schanzern Abwehrhüne Björn Paulsen. Der „Wikinger“ zog sich im Abschlusstraining eine Wadenverletzung zu und humpelte mit Krücken ins Stadion. Wie lange der 29-jährige Däne ausfällt, ist noch unklar. „Es sah eigentlich nicht so schlimm aus, aber es können wohl auch ein paar Wochen werden“, meinte Oral gleich nach der Partie.

Dass Paulsen, der von Thomas Keller in der Innenverteidigung vertreten wurde, mit seiner Präsenz in der FCI-Defensive fehlte, wurde schnell sichtbar. Ansonsten ging Oral mit derselben Elf in die Partie wie beim 3:0-Sieg in Uerdingen, also auch mit dem 18-jährigen Schüler Merlin Röhl, der ursprünglich nicht vorgesehen war.

Die temporeiche und temperamentvolle Partie, in der die Gäste mit viel Risiko den Weg nach vorne suchten, begann ganz nach dem Geschmack der Ingolstädter. Denn bereits die erste Ecke durch Marc Stendera nutzte Schröck per Kopf zur 1:0-Führung (14. Minute). Das erste Saisontor für den 28-jährigen Innenverteidiger und das insgesamt vierte im Schwarz-Roten Trikot der Schanzer.

Allerdings währte die Freude darüber nicht lange. Dass auch die Gäste Standards können, zeigte wenig später Sebastian Maier. Seinen Freistoß köpfte Maxime Awoudja recht unbedrängt zum 1:1 in die Maschen (18.). Das erste Profi-Tor für den 23-jährigen Leihspieler vom VfB Stuttgart.

Es ging weiter hin und her. Fatih Kaya steuerte nach einem schweren Fehler von Türkgücü-Verteidiger Filip Kusic alleine auf Torwart Rene Vollath zu, doch wurde er im letzten Moment noch von mehreren Gegenspielern eingeholt und am Abschluss gehindert (24.). Auch die nächste Chance hatte Kaya nach einem öffnenden Pass von Stendera, doch blockte der auffällige Boubacar Barry den Schuss. Allerdings hatte der Türkgücü-Verteidiger Pech, dass Filip Bilbija im Nachsetzen seinen Ellbogen traf – Elfmeter. Kapitän Kutschke ließ sich  diese Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 2:1 (31.).

Röhl (34.) und Kaya, dessen Schuss aus der Drehung Torwart Vollath über die Latte lenkte (43.), hätten das Ergebnis erhöhen können, aber auch Barry hatte nach einem erneuten Maier-Freistoß per Kopf die Chance zum Ausgleich. Umkämpft ging die Begegnung nach der Pause weiter. Und gleich mit einem Aufreger, als die Gäste nach einer Aktion gegen Maier vehement einen Strafstoß forderten – die Proteste quittierte der Unparteiische mit Gelb für Türkgücü-Co-Trainer Andreas Pummer. Und auch in der 61. Minute wurde es hitzig, als Sercan Sararer nach einem Zweikampf mit Michael Heinloth im Strafraum zu Boden ging und die Pfeife von Robin Braun aus Wuppertal erneut stumm blieb. Insgesamt hatten die Ingolstädter den Topscorer der Gäste ohnehin gut im Griff.

FCI-Coach Oral brachte dann mit Dennis Eckert-Ayensa und Caniggia Elva (beide 63.) frische Offensivkräfte. Und Eckert-Ayensa zwang Vollath prompt zu einer Glanztat (67.). Auch Elva verpasste nach einer Stendera-Ecke nur knapp (68.).

Danach allerdings wurde die Partie immer zerfahrener und hitziger. Die Schanzer brachten den Vorsprung jedoch über die Zeit und holten sich damit den direkten Aufstiegsplatz von den am Wochenende zunächst vorbeigezogenen Rostockern zurück. Nun geht es am kommenden Samstag (14 Uhr) zum Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden. DK

Statistik

FC Ingolstadt: Buntic – Heinloth, Keller, Schröck, Franke – Röhl (63. Elva), Kotzke (78. Gaus), Stendera, Bilbija (78. Preißinger) – Kutschke (82. Caiuby), Kaya (63. Eckert-Ayensa).

Türkgücü München: Vollath – Park (84. Bouziane), Sorge, Kusic, Barry – Sararer, Awoudja (71. Gorzel), Tosun, Niemann (46. Sijaric) – Maier (71. Jakob), Röser.

Schiedsrichter: Braun (Wuppertal).

Tore: 1:0 Schröck (15.), 1:1 Awoudja (18.), 2:1 Kutschke (31./Handelfmeter).

  

Gottfried Sterner