Ingolstadt
Schanzer nutzen Gunst der Stunde

FCI nach 4:1-Sieg gegen Wehen Wiesbaden Tabellenführer

06.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:16 Uhr
  −Foto: Bösl

Ingolstadt - Der FC Ingolstadt hat die Gunst der Stunde genutzt und ist erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder Tabellenführer in der 3. Liga. Nach einem verdienten 4:1 (3:1)-Erfolg gegen Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden thronen die Schanzer wenigstens bis Samstagnachmittag an der Spitze. Stefan Kutschke, Marcel Gaus und Marc Stendera brachten das FCI-Team im Audi-Sportpark mit ihren Treffern bereits in der ersten halben Stunde auf die Siegerstraße.

 

Schade für die FCI-Fans, dass sie wieder nicht im Stadion sein durften. Denn so viele Treffer wie am Freitagabend gab es seit dem 5:1-Sieg gegen Jena im Dezember 2019 nicht mehr. Dabei trug sich erstmals auch Neuzugang Stendera in die Torschützenliste ein. Der 24-Jährige durfte zum dritten Mal in der Startelf der Schanzer ran und in der 33. Minute nach einem 25-Meter-Schuss jubeln - da stand es bereits 3:1.

Entsprechend zufrieden war Trainer Tomas Oral nach dem Schlusspfiff. "Über 90 Minuten gesehen, war das eine sehr gute Leistung, und vier Tore haben wir zuletzt auch nicht hinbekommen", lobte er sein Team und hob Gaus heraus. "Das mache ich sonst nicht, aber was er gezeigt hat, war erste Sahne.

Vize-Kapitän Gaus rückte von der linken Abwehrseite wieder ins Mittelfeld, weil Linksverteidiger Dominik Franke in die Startelf zurückkehrte. Und noch einer durfte von Anfang an ran: Marc Stendera. Der 24-Jährige kam für Robin Krauße ins Team, das FCI-Trainer Tomas Oral mit einem 4-3-3-System etwas offensiver ausrichtete. Gaus übernahm zusammen mit Stendera die Achterposition, Thomas Keller agierte als Abräumer dahinter. Und Nico Antonitsch rückte für den grippekranken Innenverteidiger Tobias Schröck ins Team.

Den Liveticker zum Spiel können Sie hier nachlesen.

Die torreiche erste Halbzeit kündigte sich früh an. Erst blockte SVWW-Verteidiger Jakov Medic einen Schuss von Ilmari Niskanen gerade noch zur Ecke (6.), dann verzog Fatih Kaya nach schönem Stendera-Pass knapp (12.). Doch kurz darauf fiel schon das 1:0: FCI-Kapitän Stefan Kutschke zog nach einer Kaya-Vorlage ab, und der von Keeper Boss abgeprallte Ball trudelte vom linken Innenpfosten hinter die Torlinie (13.). "Da waren die Jungs hellwach und haben gutes Pressing gespielt", meinte Oral.

Kurz darauf ging Niskanen nach einem leichten Kontakt mit SVWW-Verteidiger Michel Niemeyer zu Boden, und der Unparteiische deutete auf den Elfmeterpunkt: Kutschke scheiterte zunächst an Boss, doch Gaus stocherte den Abpraller über die Linie - 2:0 (17.). Auf der Gegenseite unterlief Björn Paulsen gegen Paterson Chato allerdings das gleiche Missgeschick, sodass der Schiedsrichter auch hier auf Strafstoß entschied. Philipp Tietz vollstreckte sicher zum 2:1 (23.).

Die Gastgeber ließen sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Stendera leitete mit klugen Bällen immer wieder gute Vorstöße ein. Niskanen wurde aber abermals von Medic geblockt. Auf der Gegenseite vereitelte FCI-Keeper Fabijan Buntic mit einem Reflex gegen Medic den Ausgleich (30). Dafür machte es dann Stendera besser. Nach einem Zuspiel von Kaya scheiterte der mitgelaufene Gaus erst an Boss, legte den Abpraller aber gedankenschnell zurück auf Stendera, der zum 3:1 traf (32.). Ein Gegentor hatte die bis dahin beste Auswärtsmannschaft der Liga in dieser Saison kassiert, nun waren es in 45 Minuten gleich drei.

Nach der Pause agierte der Zweitliga-Absteiger engagierter, kam jedoch nicht zu Chancen. Aber auch die Schanzer lauerten vergebens auf Kontermögichkeiten. Lediglich Kaya verzog einmal knapp aus 16 Metern (59.). In 67. Minute schaffte es dann Chato wieder einmal in den Schanzer Strafraum einzudringen, doch Buntic zeigte sich wachsam und hielt den Ball fest. Ansonsten blieb die Partie umkämpft, die Aktionen waren aber auf beiden Seiten zu unsauber.

Doch dann durfte sich Keller wieder als Freistoßschütze versuchen. Zwar klappte es dieses Mal nicht direkt mit einem Treffer, doch den von der Mauer abgeprallten Ball flankte Kutschke präzise nach innen, und Paulsen köpfte zum entscheidenden 4:1 ein (74.). Der Rest war Schaulaufen, sodass Oral auch Talent Patrick Sussek noch einige Minuten Einsatzzeit gewähren konnte. Nun können die Schanzer das Geschehen am Wochenende beobachten. Danach müssen sie - sofern es die Corona-Situation in der Liga zulässt - beim SV Waldhof Mannheim (14. November, 14 Uhr) antreten.

Statistik

FC Ingolstadt: Buntic - Heinloth, Antonitsch, Paulsen, Franke - Stendera (75. Preißinger), Keller, Gaus - Niskanen (88. Sussek), Kutschke, Kaya (72. Bilbija).

SV Wehen Wiesbaden: Boss - Mockenhaupt, Carstens, Medic, Niemeyer - Lais (53. Walbrecht, 79. Gürleyen), Chato - Kuhn (72. Hollerbach), Korte, Malone - Tietz.

Schiedsrichter: Siewer (Olpe).

Tore: 1:0 Kutschke (13.), 2:0 Gaus (17.), 2:1 Tietz (23., Foulelfmeter), 3:1 Stendera (33.), 4:1 Paulsen (74.).

Besonderes Vorkommnis: Boss hält Foulelfmeter von Kutschke (17.).

Gottfried Sterner