Westendorf/Tirol
Schanzer bleiben ungeschlagen

Beim 0:0 im Testspiel gegen Bursaspor fehlt dem taktisch verbesserten FC Ingolstadt nur ein Torerfolg

18.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr
Temporeiche Partie: Der FCI (rechts Romain Brègerie) testete gegen Bursaspor. −Foto: Gaspa

Westendorf/Tirol (DK) Sechs Testspiele, keine Niederlage – der FC Ingolstadt zeigt sich in der Saisonvorbereitung weiter stabil.

Beim 0:0 gegen den türkischen Erstligisten Bursaspor fehlten den Schanzern gestern Nachmittag lediglich im Abschluss das nötige Glück und die letzte Konsequenz, um verdient als Sieger vom Platz zu gehen. „Es war ein guter Test auf Zweitliga-Niveau. Mit einem besseren finalen Pass hätten wir einen Sieg verdient gehabt“, urteilte FCI-Trainer Maik Walpurgis, der bei schwül-heißen 30 Grad, Donnergrollen und Nieselregen in der zweiten Halbzeit eine temporeiche Partie gesehen hatte. Es war der letzte Test für sein Team im Trainingslager in Tirol. Heute tritt der Bundesliga-Absteiger die Heimreise an. Am Samstag folgt im Audi-Sportpark (15 Uhr) dann die Generalprobe gegen den FC Nantes, ehe eine Woche später Union Berlin zum Punktspielauftakt zu Gast ist.

 

Auf dem idyllisch gelegenen Platz des SV Westendorf, eingerahmt von sanften grünen Hügeln, floss viel Schweiß. Das türkische Team des neuen französischen Trainers Paul Le Guen überraschte die Schanzer zu Beginn mit präzisen Konterattacken, sodass die FCI-Defensive einige Male ausgehebelt wurde. Noch haben sich die Abläufe im neuen 3-5-2-System nicht vollends eingeschliffen. Mit zunehmender Spieldauer klappten die Offensivaktionen besser, nur im Torabschluss haperte es.

Der Start verlief mit einem einstudierten Spielzug über Stefan Lex verheißungsvoll, als Darío Lezcano nach 20 Sekunden frei vor dem Tor auftauchte, sein Schuss jedoch links am Pfosten vorbei ging. Danach probierte es der gute Abwehrorganisator Romain Brègerie mit einem langen Ball auf den Paraguayer, der nur einen Schritt gegen Bursaspor-Keeper Harun Tekin zu spät kam (13.). Weitere gute Ansätze endeten zu ungenau, zudem zielten Lex (22.) und Schröck (30.) bei ihren Schüssen zu hoch. In der 39. Minute schien aber das 1:0 fällig. Nach dem bis dahin besten Spielzug über den ansonsten etliche Male unglücklichen Marcel Gaus und Thomas Pledl bugsierte Lezcano, die Kugel an den rechten Pfosten. Pech für den agilen und spielfreudigen Paraguayer, der bester Ingolstädter war - die Aktion hätte einen Treffer verdient gehabt.

In der Pause wechselte Walpurgis wie gewohnt sein Angriffsduo und brachte Antonio Colak und Robert Leipertz für Lezcano und Stefan Kutschke. Außerdem besetzte er die rechte Seite mit Phil Neumann und Florent Hadergjonaj neu. Der türkische Vorjahres-15. wechselte das komplette Team und hatte nun noch mehr Probleme, mitzuhalten. Brenzlige Situationen, wie zu Beginn bei einem Kopfball von Pablo Batalla (10.), ließen die Schanzer nun nicht mehr zu.

Im Gegenteil – die Führung der Ingolstädter schien nur eine Frage der Zeit. Nach zwei gefährlichen Pledl-Freistößen fehlte abermals nicht viel. Doch einmal entschärfte Torwart Muhammet Sengezer Pledls Schuss (52.), das andere Mal glitt Neumann der Ball über den Scheitel (54.). In der 64. Minute traf Leipertz auf Zuspiel von Hauke Wahl abermals nur den Balken. Auch der 17-jährige Patrick Sussek hätte das 1:0 markieren können, doch zirkelte er den Ball nach einer Flanke Hadergjonajs freistehend über das Tor (75.).

Neuzugang Tobias Schröck, der auf der Sechserposition als einziger Ingolstädter durchspielte, war zufrieden. „Ich bin froh, dass ich die 90 Minuten ohne Probleme überstanden habe“, meinte der wegen einer Muskelverhärtung zuletzt pausierende 24-Jährige. „Im Spiel nach vorne müssen wir noch konsequenter werden, aber das Defensivverhalten war ganz ordentlich. Die Abläufe fallen von Spiel zu Spiel leichter.“

FC Ingolstadt: Hansen (46. Nyland) – Matip (46. Neumann), Brègerie (77. Gerlspeck), Wahl (70. Tisserand) – Lex (46. Hadergjonaj), Schröck, Gaus (77. Multhaup) – Pledl (70. Sussek), Morales (70. Kittel) – Lezcano (46. Leipertz), Kutschke (46. Colak).